Medienerziehung

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Aktuelle Bitkom-Studie zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

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Im Schnitt verbringen Kinder ab sechs Jahren 111 Minuten am Tag im Netz, so lautet das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die über 900 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren zu ihrer Mediennutzung befragt wurden.

Neben der Nutzungsdauer hat die Studie untersucht, welche Online-Dienste Kinder und Jugendliche besonders häufig verwenden, wie gut sie zum Thema Privatsphäre-Einstellungen informiert sind und welche Erfahrungen sie im Netz sammeln.

Beliebteste Geräte, Dienste und Plattformen

Tablets werden besonders von Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren genutzt (87%), mit dem Alter sinkt die Nutzung leicht. Eigene Smartphones besitzen Kinder etwa ab dem Grundschulalter; ab 12 Jahren hat schon fast jedes Kind ein eigenes mobiles Endgerät. Laut Bitkom nutzen Kinder und Jugendliche immer früher digitale Geräte: In allen untersuchten Altersgruppen stiegen die Zahlen. So nutzten im Jahr 2014 nur 20% der Sechs bis Sieben-Jährigen ein Smartphone, heute sind es bereits 64%.

Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien vor allem zum Chatten sowie zum Streamen von Videos, so die repräsentative Studie. Besonders beliebt sind Video-Plattformen, allen voran YouTube: 82% der zehn bis18-Jährigen sind dort unterwegs. Auf dem zweiten Platz der beliebtesten Plattformen landet Instagram – etwa die Hälfte (54%) der älteren Jugendlichen zwischen 16-18 Jahren nutzen sie. TikTok wird vor allem von jüngeren Jugendlichen genutzt: 63% zwischen 13-15 Jahren sind dort aktiv. Weniger beliebt sind dagegen Twitter und Facebook – nur 12 bzw. 11% nutzen diese Plattformen.

In Punkto Messenger-Dienste liegt WhatsApp (82% der 10-18-Jährigen) vor Snapchat (52%), iMessage (23%) und Skype (20%). Der Facebook-Messenger und Telegram sind hingegen weniger beliebt bei jungen Menschen.

Thema Privatsphäre und Erfahrungen im Netz

Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren (69%), die mindestens ein Soziales Netzwerk nutzen, ist darüber informiert, wie sich die Privatsphäre-Einstellungen ändern lassen und 83% von Kindern und Jugendlichen mit Vorwissen zum Thema Privatsphäre konnten ihre Einstellungen bereits selbst aktiv ändern.

Neben vielen positiven Erlebnissen im Netz, wie der Kontakt zu Freund:innen und Mitschüler:innen oder der Möglichkeit Neues zu lernen, machen viele Kinder und Jugendliche jedoch auch negative Erfahrungen im Netz. Fast die Hälfte (45%) der befragten 10-18-Jährigen hatte laut Bitkom bereits ein negatives Online-Erlebnis. Dazu gehören angsteinflößende Inhalte, welche 19% der Befragten angaben, Cyber-Mobbing (17%), oder sogar sexuelle Belästigung, von der bereits jedes 20. Mädchen betroffen war.

Weiterführende Informationen

  • Weitere Zahlen und Fakten zum Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen, Kindern und Kleinkindern gibt es in den aktuellen JIM-, KIM-, und miniKIM-Studien.
  • Tipps für Eltern und Erziehende gibt es in der Broschüre Online dabei - aber sicher! des BMFSFJ.