Medienerziehung

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Zwischen Spaß, Nervenkitzel und Gefahr: Challenges im Netz

Ein Mensch, der einen einarmigen Handstand auf einer Straße macht.

Sich mit anderen messen, wetteifern und gegenseitig herausfordern: Mutproben im Netz, auch als Online-Challenges (Englisch = Herausforderung) bekannt, sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Auch zu Offline-Zeiten gab es schon Mutproben, heute finden sie durch digitale Medien, insbesondere in Sozialen Netzwerken, aber eine wesentlich schnellere Verbreitung. Über einschlägige Hashtags und durch das Teilen von Videos verbreiten sich Mutproben schnell im Netz und animieren zum Mitmachen. Doch neben witzigen Challenges wie zum Beispiel Fitnessübungen oder Geschicklichkeitsspielen, gibt es auch solche, die zu einem riskanten Verhalten motivieren, bei dem zumeist unbewusst die eigene Gesundheit und im Extremfall das eigene Leben gefährdet wird.

Der Reiz von Challenges

In der Entwicklung des eigenen Ichs, ist es für viele Heranwachsende spannend, sich gegenseitig herausfordern, Grenzen auszutesten und sich selbst und anderen Mut zu beweisen. Insbesondere Zuspruch und Anerkennung, vor allem innerhalb der eigenen Peer-Group (Englisch = Gleichaltrige) sind für viele ein Anreiz, bei Challenges mitzumachen.

Risiken von Challenges

Die Teilnahme an einer Mutprobe bedeutet auch gleichzeitig, ein gewisses Wagnis einzugehen, da man sich unter Umständen selbst schaden kann. Gerade Kinder und Jugendliche denken mitunter nicht an für sie gefährliche Konsequenzen wie schlimme Verletzungen und bleibende gesundheitliche Schäden oder nehmen diese zum Teil bereitwillig in Kauf. Die Schwierigkeit besteht zudem darin, dass nicht bei jeder Challenge das Risiko oder der Schaden sofort erkennbar ist. Durch gegenseitiges Nominieren kann der Druck entstehen, bei einer Challenge mitzumachen. Likes und Zustimmung, die Kinder und Jugendliche in Sozialen Netzwerken erhalten, können dazu beitragen, dass sie sich immer gefährlicheren Herausforderungen stellen. Natürliche Hemmschwellen, Ängste und Grenzen werden dabei immer häufiger überschritten.

Was Eltern und Erziehende wissen sollten

Eltern und Erziehende können Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, die Gefahren von Mutproben richtig einzuschätzen. Ratsam ist es, im Austausch mit Heranwachsenden zu sein, um zu erfahren, welche Challenges gerade aktuell und angesagt sind und dann gemeinsam über mögliche Folgen bzw. Risiken zu sprechen und diese richtig einzuschätzen. Wichtig ist es zudem, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, dem Gruppendruck nicht nachzugeben und selbstbestimmt „nein“ zu Dingen zu sagen, die sie nicht machen möchten. Außerdem ist es als Eltern und Erziehende ratsam zu vermitteln, dass auch das Weiterverbreiten riskanter Challenges problematisch ist, weil es andere gefährden kann. Auch ist es sinnvoll, aufzuzeigen, dass nicht alles, was im Internet zu sehen ist, auch echt sein muss. Mutproben, die vermeintlich harmlos und einfach wirken, können gefakt (Englisch: fake = vortäuschen) sein.

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