Medienerziehung

  • Meldung aus der Initiative

Up2date in Rostock – Jugendmedienschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe!

Personen, die auf Stühlen sitzen und zwei Referierenden zuhören.

Über 70 Teilnehmende diskutierten beim Fachtag „Up2date im digitalen Raum - Kinder- und Jugendmedienschutz gemeinsam und aktiv gestalten“ am 19. Januar in der Rostocker Universität über die Herausforderungen und praktischen Lösungsansätze im modernisierten Jugendmedienschutz. Hierbei wurde von unterschiedlichen Seiten festgestellt, dass die Verantwortung für eine gelingende Medienerziehung, die Kinder am digitalen Raum teilhaben lässt und sie vor Gefahren schützt, oft an Einzelne geschoben wird – an Eltern, Lehrer:innen oder Erzieher:innen. Doch waren sich die Teilnehmenden schnell einig, dass Medienerziehung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Essentiell sei es, hierbei nicht nur Schutzaspekte zu betrachten, sondern das Recht auf Befähigung sowie auf Teilhabe bis hin zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen mitzudenken.

Beim Austausch zwischen Publikum und Inputgebenden wurden außerdem weitere Aspekte unterstrichen: Kinder und Jugendliche am Diskurs und Prozess teilhaben zu lassen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, sei nicht nur hilfreich, um auf dem aktuellen Stand ihrer digitalen Lebenswelt zu bleiben oder das Interesse der Eltern an Medienbildungsthemen zu sichern – zum Beispiel durch die Gestaltung eines Elternabends durch Kinder selbst – sondern ihr verbrieftes Recht. Wichtig in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen sei es, durch Beziehungsarbeit Vertrauen aufzubauen und als Ansprechpartner wahrgenommen zu werden, der auch, aber nicht nur, bei problematischen Situationen im digitalen Raum zu Seite steht.

In der Podiumsdiskussion brachten Vertreter:innen verschiedener Disziplinen ihre Maxime zum Jugendmedienschutz ein: Bert Lingnau, Direktor der Landesmedienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, merkte an, man könne nicht nur Eltern und Fachkräfte befähigen, sondern müsse vor allem Kinder stärken und befähigen. Christiane Gotte, Vorsitzende des Bundeselternrats forderte, dass Kinder in allen Lebensbereichen sicher sein sollten. Katharina Bluhm vom Schabernack Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe e. V. sprach sich dafür aus, dass sich Medienkompetenz stärker und konsequenter an der Lebenswelt junger Menschen orientieren müsse. Es brauche Geld, Fortbildungen und Netzwerke. Dennis Kranz, Medienpädagoge der Stadtbibliothek Rostock befürwortet offene Gestaltungsräume, in denen kreative und partizipative Ansätze möglich sind.

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden in Workshops Anregungen zu Methoden kennenlernen und für ihren Arbeitsalltag mitnehmen, u. a. zu digitalen Spielen, zu digitaler Jugendbeteiligung, zu Podcasts oder zur Entwicklung von Medienprojekten.

Die Veranstaltung in Rostock war Teil der Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum“ die 2023 vom Deutschen Kinderhilfswerk e. V., dem Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ und den Lokalen Netzwerken aus der Initiative angeboten wird. Der Fachtag am 19. Januar 2023 fand in Kooperation mit dem Lokalen Netzwerk Medienbildung Rostock sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Medien Mecklenburg-Vorpommern in der Universität Rostock statt.