Medienerziehung

  • Meldung aus der Initiative

JFF ACT ON! Short Report Nr. 9: „#beyourself - Instagram-Inhalte als Orientierungsangebote für die Identitätsarbeit. Medienanalyse und Einschätzungen von Kindern und Jugendlichen“

Eine Comicfigur, die ein Smartphone in der Hand hält, auf das sie zeigt.

Wie erschließen sich Heranwachsende die Plattform Instagram? Welche Rolle spielt die Plattform Instagram für Kinder und Jugendliche in der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität? Welche Profile sind für junge Menschen relevant, wenn sie sich mit identitätsstiftenden Fragen wie Körper, Attraktivität und Sexualität beschäftigen? Der aktuelle Short Report Nr. 9 „#beyourself – Instagram-Inhalte als Orientierungsangebote für die Identitätsarbeit“ des ACT-ON!-Projektes des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis zeigt die Ergebnisse einer Medienanalyse zu Instagram und stellt die Perspektive von 10- bis 14-Jährigen auf der Plattform Instagram vor.

Für die Medienanalyse wurden Hashtags zum Thema Identität bei pädagogischen Fachkräften erfragt und anschließend von Kindern und Jugendlichen priorisiert und ergänzt. Auf Grundlage der Hashtags gingen über 100 Instagram-Profile in die Analyse ein. Im Anschluss an die Analyse wurde in Forschungsworkshops die Perspektive von 10- bis 14-Jährigen auf die Analyseergebnisse eingeholt.

Ergebnisse der Medienanalyse

Die Medienanalyse zeigt, dass neben stereotyper Darstellungen von Körperbildern und Schönheitsidealen auf Instagram-Profilen auch Orientierungsangebote zu finden sind, die auf Vielfalt und insbesondere auf Entwicklung durch Selbstakzeptanz und gegenseitige Toleranz setzen. Dabei wird allerdings auch sichtbar, dass die Themen auf den untersuchten Profilen größtenteils oberflächlich behandelt werden und im besten Fall Impulse für eine tiefergehende Auseinandersetzung geben.

Die Analyse verdeutlicht zudem, dass die untersuchten Instagram-Profile vielfach Beiträge enthalten, die Nutzenden der Plattform Rat anbieten, zum Beispiel im Hinblick auf Fragen der Geschlechtsidentität, der sexuellen Orientierung, der Gestaltung von Liebesbeziehungen oder der Körperoptimierung durch Sport und Ernährung. Die Art der Beiträge sind sehr unterschiedlich und reichen von Erfahrungsberichten bis hin zu abstrusen, sogar riskanten Hilfeversprechen. Auch die Qualität der verbreiteten Informationen variiert stark, sodass es nicht immer leicht für Kinder und Jugendliche ist, diese einzuordnen und zu beurteilen.

Einschätzungen von Kindern und Jugendlichen

Die Ergebnisse der Forschungsworkshops mit Kindern und Jugendlichen zeigen, dass sie Instagram überwiegend nutzen, um sich Inhalte anderer Profile anzusehen. Das Zeigen eigener Bilder auf Instagram ist hingegen deutlich weniger verbreitet. Zudem orientieren sich die befragten jungen Menschen an prominenten Profilen, die auch von anderen Social-Media-Plattformen bekannt sind. Zugleich orientieren sich Heranwachsende am eigenen Umfeld, sie folgen Profilen von Freund:innen und Familie. Darüber hinaus zeigen die Forschungsworkshops, dass Kinder und Jugendliche Instagram nicht zur gezielten Informationssuche nutzen und sich die Plattform nicht primär durch Hashtags erschließen.