Wie sich Kinder- und Jugendarbeit auf Distanz umsetzen lässt und welche digitalen Möglichkeiten sowie Praxisbeispiele es für die medienpädagogische Arbeit gibt, zeigt unsere Broschüre „Zukunftskompetenz Netzwerkarbeit: auf dem Weg zum lokalen Netzwerk für ein Gutes Aufwachsen mit Medien – Praxisanregungen & Tipps“.
Hier stellen wir einzelne Praxisbeispiele aus der Broschüre vor. Wie sich die Kommunikation zwischen Kitas und Eltern gestalten lässt, zeigen die „Lokalen Netzwerke für ein gutes Aufwachsen mit Medien“ Filmreflex aus Fulda und MedienLeben aus Erfurt in ihrem Beitrag „Kita im Wandel – Neue Austauschformate für die Elternkommunikation“.
„Kita im Wandel – Neue Austauschformate für die Elternkommunikation“
So geht's:
Was tun, wenn die Kinderbetreuung nur auf Distanz möglich ist? Vor dieser Frage standen viele Kita-Fachkräfte, die während des Lockdowns Familien bei der Kinderbetreuung zu Hause unterstützen wollten. Vieles, was bislang nur analog denkbar war, wurde ins Digitale übertragen, wie z. B. digitale Morgenkreise oder Videos zum Vorlesen von Bilderbüchern. Während viele dieser Behelfslösungen mit dem Ende der Lockdowns hinfällig wurden, bewähren sich einige der digitalen Formate auch noch heute. So findet z. B. der Austausch mit den Eltern zunehmend auf digitalem Wege statt. Dazu gehört nicht nur die Kommunikation über Messengerdienste oder E-Mail, sondern auch der digitale Elternabend. Für Hannes Spicker vom Netzwerk „Filmreflex” aus Fulda ganz klar ein Gewinn: „Plötzlich gab es einen Elternabend für Kitas mit über 100 teilnehmenden Eltern (aus dem gesamten Landkreis), das gab es vorher so nicht.” Gerade auch für Eltern, die berufstätig oder alleinerziehend sind, hat sich dieses Format besonders bewährt. Auch beim digitalen Elternabend sollte darauf geachtet werden, dass es genügend Raum zur Partizipation und zum Austausch gibt. Zudem bietet es sich an, die Stimmung durch kleine Spiele und Aufgaben aufzulockern, um ggf. Hemmungen bei den Teilnehmenden abzubauen.
Wie man einen guten Einstieg in die frühkindliche Medienerziehung findet, hat das Lokale Netzwerk „MedienLeben“ in Erfurt ausprobiert. Ein Format, das sich besonders eignet, ist das “Melodienraten”. Dabei erraten Eltern die Melodien von älteren und neueren Fernsehsendungen, wie zum Beispiel die Titelmelodie von Biene Maja. Dafür spielen pädagogische Fachkräfte beliebige Titelmelodien vor. Auf diese Weise erinnern sich Eltern und Fachkräfte gemeinsam an die eigene Medienkindheit und kommen ins Gespräch. Gemeinsam zu reflektieren, welche Emotionen mit der eigenen Medienkindheit verbunden sind, ist ein guter Ausgangspunkt für das Verständnis kindlicher Mediennutzung und hilft dabei Vorbehalte abzubauen.Eltern und Fachkräfte gemeinsam an die eigene Medienkindheit und kommen ins Gespräch. Gemeinsam zu reflektieren, welche Emotionen mit der eigenen Medienkindheit verbunden sind, ist ein guter Ausgangspunkt für das Verständnis kindlicher Mediennutzung und hilft dabei Vorbehalte abzubauen.
Eckdaten:
- Lokale Netzwerke: „MedienLeben“ in Erfurt & „Filmreflex“ aus Fulda
- Themen: Medien in der Kita, Familiäre
- Mediennutzung, Kindermedien
- Format: Elternabend digital
- Zielgruppe: Eltern, Erziehungsberechtigte
Unsere Tipps für die medienpädagogische Praxis:
- Möglichkeiten digitaler Kommunikationswege an Bedarfen der Eltern orientieren
- Unterschiedliche (digitale & analoge) Wege der Ansprache nutzen
- Digitaler Elternabend sollte genügend Raum zur Partizipation und zum Austausch bieten
- Digitale Austauschformate erleichtern die Kommunikation, ersetzen aber nicht den persönlichen Austausch (Tür-und-Angel-Gespräche)
- Eltern beim Thema Medienerziehung abholen (z. B. über ihre eigene Medienbiografie)