• Meldung

Studie „Quelle Internet?“: Wie kompetent sind Menschen in Deutschland im Umgang mit Nachrichten?

Eine Person, die an einem Schreibtisch sitzt, auf der ein Laptop steht und mehrere Bücher liegen.

Die Art und Weise, wie sich Menschen über das aktuelle Weltgeschehen informieren, hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Die Meisten nutzen neben den traditionellen Nachrichtenkanälen vor allem Push-Mitteilungen auf dem Handy, Facebook- und Instagram-Timelines oder Videos auf Youtube.

Während Pandemien, ökonomischen Krisen oder Wahlkämpfen zeigt sich besonders deutlich, dass funktionierende Demokratien auf gut informierte Bürger:innen angewiesen sind. Denn die Fähigkeit, Informationen zu verstehen, einzuordnen und kritisch zu beurteilen, kann Einfluss darauf haben, ob Menschen anfällig für populistische Systeme werden oder Falschnachrichten verbreiten. Daher ist es entscheidend, die Nachrichten- und Informationskompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu stärken.

Studie „Quelle: Internet“?

In der Studie „Quelle: Internet? – Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test“ der Stiftung Neue Verantwortung wurden erstmals großangelegte Erhebungen zur Nachrichtenkompetenz bei über 18-Jährigen mittels Online-Interviews durchgeführt. Anhand von Testfragen wurde das gesamte Spektrum der digitalen Nachrichtenkompetenz einbezogen.

Die Auswertung der Daten zeigt, dass Internetnutzer:innen bereits einige Grundkenntnisse zur Navigation im Medienumfeld haben. Dabei konnten zum Beispiel mehr als die Hälfte der Befragten erkennen, ob eine Quelle neutral oder vertrauenswürdig ist. Generell zeigten die 4.194 Teilnehmer:innen der Studie ein großes Interesse daran, akkurate Informationen zu teilen bzw. Falschnachrichten nicht selbst zu verbreiten. Zugleich zeigt die Studie, dass die Befragten insgesamt in fast allen Kompetenz-Bereichen überwiegend mittelmäßig bis schlecht abgeschnitten haben. Auffällig ist, dass jüngere Generationen grundsätzlich kompetenter sind als Ältere. Neben dem Alter ist der Bildungsabschluss relevant. Dies zeigt sich vor allem bei den 18-39-Jährigen, hier sind diejenigen, die einen hohen Bildungsabschluss haben besonders nachrichtenkompetent, während Menschen mit niedriger Schulbildung am wenigsten nachrichtenkompetent sind.

Ausblick der Studie 

Die Studie zeigt, dass der Bildungsbedarf an digitaler Nachrichtenkompetenz hoch ist. Daher ist es sehr wichtig, digitale Nachrichten- und Informationskompetenz sowohl in der Schulbildung als auch in der Erwachsenenbildung mitzudenken und zu fördern.

Die Studie wird begleitet von einem frei zugänglichen Selbst-Test: der-newstest.de. Der Fragebogen ist dabei an die Studie angelehnt, erhebt aber selbst keine Daten. So können Nutzer:innen ihr Wissen rund um Informations- und Nachrichtenkompetenzen testen.