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Selbstdarstellung im Netz

Eine Person, die auf einem Sessel sitzt und ein Smartphone vor ihr Gesicht hält.

Ob Instagram, TikTok oder Snapchat: Soziale Medien sind bei jungen Menschen sehr beliebt. Im Fokus stehen dabei der Austausch mit Freund:innen und das Teilen eigener Fotos und Videos.

Warum es spannend ist, sich in Sozialen Medien darzustellen

Ein zentraler Aspekt der Selbstdarstellung ist die Identitätsbildung, die nicht nur vom sozialen Umfeld, sondern auch durch Sozialen Medien geprägt ist. Bei jungen Menschen ist das Selbstbild noch in der Entwicklungsphase. In Sozialen Medien können sie sich ausprobieren und das eigene Ich erkunden. Dabei wird die Entwicklung des Selbstbildes insbesondere von der Rückmeldung anderer Nutzer:innen, insbesondere der Peer-Group (Englisch „Peer“ = Gleichaltrige), durch Likes und Kommentare beeinflusst. Besonders wichtig, vor allem in der Zeit der Pubertät, sind Anerkennung und Bestätigung innerhalb der eigenen Peer-Group.

Der Einfluss von Influencer:innen

Im Erkundungsprozess der eigenen Identität orientieren sich Kinder und Jugendliche auch an Influencer:innen (Englisch „influence“ = Einfuss), die für viele Vorbilder sind. Die Idole aus den Sozialen Netzwerken geben sich wie gute Freund:innen, erzählen aus ihrem scheinbar alltäglichen Leben, treten in eine direkten Austausch mit ihren Follower:innen und wirken so nahbar und authentisch.

Herausforderungen in der Selbstdarstellung

Auf den Bildern und Videos sehen viele Infuencer:innen makellos, schlank und sportlich aus. Kinder und Jugendliche eifern ihren Idolen nach, verstehen diese Körperbilder als Ideal und versuchen diese zu erreichen. Filter- und Fotobearbeitungsprogramme, insbesondere Facefilter (Filter-Tools für die Verschönerung von Porträtaufnahmen), verstärken den Effekt, möglichst makellos aussehen zu wollen. Der Vergleich mit dem Unerreichbaren kann dazu führen, dass junge Menschen an sich selbst zweifeln und ein negatives Selbstbild von sich entwickeln.

Zudem kann es sein, dass Kinder und Jugendliche sich an geschlechtsstereotypen Darstellungen orientieren und diese unreflektiert übernehmen. Mädchen streben zum Beispiel danach möglichst schlank zu sein, Jungs zeigen Muskeln und breite Schultern.

Darüber hinaus können junge Menschen mit Ablehnung, beleidigenden Kommentaren und sexueller Belästigung konfrontiert werden.

Was Eltern und Erziehende tun können

Als Eltern und Erziehende ist es wichtig zu verstehen, dass Selbstdarstellung in Sozialen Medien zur Entwicklung der eigenen Identität dazugehört. Entscheidend ist es daher, in einem aktiven Austausch mit Kindern und Jugendlichen zu sein. Es hilft, gemeinsam Bildbearbeitungs- und Filterprogramme auszuprobieren und so unrealistisch gezeigte Körperbilder und Schönheitsideale zu hinterfragen. Sprechen Sie als Eltern und Erziehende zudem mit ihren Kindern darüber, dass es nicht ein Körperideal gibt, sondern eine Vielfalt an Körper- und Rollenbildern. Das hilft Kindern und Jugendlichen, den eigenen Körper so zu akzeptieren, wie er ist.

Außerdem ist es als Eltern und Erziehende ratsam, junge Menschen für Herausforderungen wie Cybermobbing und sexuelle Belästigung zu sensibilisieren.

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