• Meldung aus der Initiative

Rückblick auf Fachtag im Harz: Adventure Game Jugendmedienschutz in Sangerhausen

Auf Stühlen sitzende Menschen, die einer Rednerin zuhören.

„Das ist sehr umfangreich, man wird in eine Flut hineingestürzt“. So, wie es eine Erzieherin aus Sangerhausen beschreibt, geht es vielen pädagogischen Fachkräften in der außer- und schulischen Bildung. Denn neben den elementaren Erziehungs- und Bildungsaufgaben kommen Themen wie Kinderrechte, Medienerziehung, Jugendmedienschutz hinzu. Dazu diskutierten rund 50 Teilnehmende beim Fachtag „Up2date im digitalen Raum – Adventure Game Jugendmedienschutz“ am 20. April im Kinder- und Jugendzentrum TheO´door in Sangerhausen.

Für Einblicke in den gesetzlichen Jugendmedienschutz, insbesondere zum Thema Gaming, sorgten Vorträge von Lukas Neuerburg, Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz, und Gerrit Neundorf, Spawnpoint - Institut für Spiel- und Medienkultur e. V. Sie erläuterten u. a. was im seit Mai 2021 in Kraft getretenen Jugendmedienschutzgesetz neu geregelt wurde und stellten die vor der Veröffentlichung digitaler Spiele angewendete Prüfpraxis der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) vor. Besonders deutlich wurde, dass gesetzliche Altersgrenzen hilfreich zur Orientierung sind, eine aktive medienerzieherische Begleitung durch Eltern und Fachkräfte aber unerlässlich bleibt.

Die Teilnehmenden berichteten von ihren Erfahrungen im pädagogischen Alltag mit Games und deren Relevanz für Kinder. Dabei ist es ihnen nicht nur wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich sicher im Netz bewegen können, sondern auch, wie sie Heranwachsende unterstützen können, digital teilzuhaben. Junge Menschen als Expert:innen ihrer digitalen Lebenswelt anzuerkennen und auf Augenhöhe einzubinden sind dabei zentrale Anregungen, die im Austausch genannt wurden. Auch Hindernisse für die medienpädagogische Arbeit waren Thema, beispielsweise mangelnde Infrastruktur, oder auch fehlende Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte. Zudem stellen fehlendes Wissen um Jugendschutzaspekte wie zum Beispiel Rechte und Risiken im Internet und daran anknüpfende Handlungsstrategien ein Hindernis dar.

Gemeinsam überlegten die Teilnehmenden, was sie für eine gelingende partizipatorische Medienerziehung benötigen. Die Förderung des Dialoges mit den Eltern für eine Sensibilisierung und bessere Orientierung, die Vernetzung von Einrichtungen der Kinder-, Jugend- mit der Medienarbeit sowie der Ausbau von Treffpunkten für junge Menschen waren einige der zentral formulierten Ziele. Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden in Workshops Methoden ausprobieren und Anregungen für ihren Arbeitsalltag in Kita, Grundschule und Jugendarbeit mitnehmen.

Der Fachtag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum“ statt, die dieses Jahr vom Deutschen Kinderhilfswerk e. V., dem Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ und den „Lokalen Netzwerken für ein Gutes Aufwachsen mit Medien“ angeboten wird. Der Fachtag am 20. April 2023 fand in Kooperation mit dem Lokalen Netzwerk „Digital in MSH“ statt.


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