• Interview

Jung und engagiert: Wie sich junge Menschen beim Verein Green City e V. engagieren können

Ein Netzbeutel, auf dem ein Smartphone liegt.

Eine nachhaltige Gestaltung von Umwelt und Gesellschaft ist für viele junge Menschen wichtig, wie nicht nur die Fridays for Future Bewegung, sondern auch das Engagement vieler junger Menschen in Initiativen und Vereinen für Umweltschutz und nachhaltiges Handeln zeigt. Wie junge Erwachsene sich beim Münchner Verein Green City e. V. einbringen können, erzählt uns Lara, die dort ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) macht.

Du machst dein FÖJ bei Green City e. V.: Stell dich gerne einmal kurz vor.

Mein Name ist Lara, ich bin 19 Jahre alt und mache seit September 2021 mein FÖJ beim Münchner Umweltverein Green City e. V. Wieso Green City e. V.? Zum einen wegen der Lage, denn ich komme gebürtig aus München und wollte nach dem Abitur noch nicht gleich weg von Zuhause. Zum anderen wegen der zahlreichen Projekte und Tätigkeitsfelder, an denen ich mich als FÖJlerin beteiligen kann. Denn dank der vier Bereiche Bildung, Urbanes Grün, Mobilität und Klimaschutz, in denen Green City aktiv ist, durfte ich unter anderem bereits Vorträge für Grundschüler:innen halten, Beete umgraben und neu bepflanzen, Lastenräder fahren und verleihen und Kleidertauschparties unter dem Namen „Upcycle your Style“ organisieren. Abgesehen davon leiten meine FÖJ-Kollegin Alma und ich zusammen die „Green City Jugend“.

Was ist spannend an deinen Aufgaben bei Green City e. V.?

Das schöne bei Green City e. V. ist, dass ich einen tollen Einblick in den Arbeitsalltag des Vereins gewinne. Mit einer 40 Stunden Woche, die zugegebenermaßen nach der Schule eine große Umstellung war, den Blick hinter die Kulissen eines Vereins und dem Erledigen üblicher Tätigkeiten, wie Emails verfassen, Anrufe entgegennehmen und Post sortieren, bekommt man eine gute Vorstellung von einem geregelten Büroalltag. Zugleich bin ich immer wieder bei Projekten außerhalb des Büros dabei, weshalb es auch nie langweilig wird! Durch die Mitarbeit in den verschiedenen Bereichen lernt man sich im Laufe des Jahres selbst immer besser kennen, welche Tätigkeiten einem am meisten Spaß machen oder was einem vielleicht nicht so liegt.

Wie können sich junge Menschen für eine nachhaltige und zukunftsgerechte Welt engagieren?

Die Möglichkeiten, sich zu engagieren, sind grenzenlos. Egal ob man lieber bestehende Umweltprojekte von Vereinen, NGOs, etc. unterstützt oder doch lieber seine eigene Aktion startet – selbst, wenn es nur ein „Clean-Up“ in der eigenen Straße ist. Man kann auch seine Zeit nutzen, um auf Umweltthemen, die Klimakrise und mögliche Lösungen und Gegenmaßnahmen aufmerksam zu machen und in den Dialog mit anderen Menschen zu kommen beziehungsweise um diese zum Handeln zu motivieren. Dafür bieten sich natürlich die Sozialen Medien aufgrund der großen Reichweite besonders gut an.

Am wichtigsten und gleichzeitig auch am einfachsten ist meiner Meinung nach jedoch die Umstellung des eigenen Lebensstils hin zu einer ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und sozialverträglichen Art und Weise. Dazu zählt insbesondere bewusst einzukaufen, Müll zu trennen und zu vermeiden, Öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen und Second-Hand Kleidung einzukaufen. Damit junge Menschen durch ihr Verhalten, ihre Handlungen und Ideen etwas auf gesellschaftlicher Ebene bewirken können, ist es zum einen nötig, diese Ideen verstärkt an entscheidende Personen und Amtspersonen heranzutragen. Möglicherweise in Form von regelmäßigen Sitzungen oder der Einrichtung eines Diskussionsforums. Zum anderen braucht es Respekt und Anerkennung auf beiden Seiten! Gerne werden die revolutionären und innovativen Ideen der Jugend als naiv und idealistisch abgetan. Zugegeben, manche Vorschläge und Ideen scheinen aus mancher Sicht nicht realistisch zu sein. Aber brauchen wir nicht auch eine gute Portion Idealismus, um die verheerenden Ausmaße der Klimakrise zu verhindern? Trotzdem kann jede:r genauso gut im privaten Umfeld als Vorbild vorangehen und somit den Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Gesellschaft anstoßen.

Inwiefern liegt dir das Thema nachhaltiges Handeln am Herzen?

Sehr! Nachhaltigkeit bildet einen festen Bestandteil in meinem Leben. Durch das FÖJ bekomme ich nun auch die Chance, Nachhaltigkeit maßgeblich auch in weiteren Bereichen des Lebens wie Stadtbegrünung oder Mobilitätswende umzusetzen.

Welche Möglichkeiten und Chancen siehst du in der Digitalisierung für junge Menschen, ihre Interessen im Hinblick auf nachhaltiges und zukunftsgerechtes Handeln in die Gesellschaft einzubringen?

Wie bereits erwähnt, birgt die Digitalisierung die Möglichkeit, die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit optimal zu verbreiten und dabei die Gesellschaft von einer umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Lebenseinstellung zu überzeugen. Abgesehen davon wird durch die Digitalisierung eine internationale Vernetzung ermöglicht, die junge Menschen nutzen können, um sich untereinander auszutauschen. Ohne digitale Medien wäre es nicht nur schwer, innovative Ideen zu verbreiten und maximale Reichweite zu erzielen, es würde auch noch viel mehr Zeit in Anspruch nehmen – Zeit, die wir nicht haben.