• Meldung aus der Initiative

Eine laute Stimme für Kinder und Jugendliche: Das 9. Werkstattgespräch der Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“

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Wie kann Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Praxis umgesetzt werden? Das war das Thema des 9. Werkstattgesprächs der Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“ am 28. und 29. Juni 2022. Das Treffen fand nicht nur in den Räumen des Akteurs TINCON statt, sondern die Projektleitung Sheherazade Becker sowie Omeima Garci und Luise Kreutel aus dem U21-Team stellten ausführlich dar, wie sie eine Konferenz für digitale Jugendkultur unter dem Credo „von, mit und für Jugendliche“ umsetzen. Von den U21-Teams für Programm und Kommunikation über den Jugendbeirat, die U21-Speaker auf der Konferenz bis hin zum Freiwilligen Jahr Beteiligung (FJB) – seit Beginn des Projekts werden Jugendliche in alle Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse der Konferenz direkt involviert.

Angeregt durch die Präsentation der TINCON ging es auch für die anderen Akteure in die Praxisphase. Es wurde diskutiert und gebrainstormt, wo bereits Best-Practice-Modelle existieren, inwiefern diese übertragbar sind und in welchen Bereichen die einzelnen Projekte Kinder und Jugendliche stärker einbeziehen möchten - damit die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nicht nur eine hohle Phrase ist, sondern zu ernsthafter Einbeziehung führt. In einem Zukunftsworkshop wurden konkrete Ideen weiter ausdifferenziert, die von partizipativen Forschungsvorhaben über Podcasts und Veranstaltungen bis hin zu Umfragemöglichkeiten reichten.

Auch das Familienministerium (BMFSFJ) stellte ihren „Nationalen Aktionsplan für Kinder und Jugendbeteiligung“ vor, über welchen sie die Jugendstrategie der Bundesregierung weiterentwickeln wollen. Im Vordergrund steht, Qualitätsstandards zu entwickeln und Beteiligungsnetzwerke zu stärken – unter dem Motto: „Keine Jugendpolitik ohne Jugendbeteiligung“. Auch die Jugendredaktion „jung genug“, der Jugendpolitische Beirat des BMFSFJ und geplante Veranstaltungen wie die Bundesjugendkonferenz 2022 sowie die JugendPolitikTage 2023 fallen unter die Strategie.

Das Werkstattgespräch hat gezeigt: Echte Beteiligung geschieht nicht über Nacht. Sie erfordert an vielen Stellen ein Umdenken und das Hinterfragen eingefahrener Strukturen. Die Akteure waren sich einig, dass insbesondere medienpädagogische Angebote für junge Menschen nah an den sich ständig wandelnden Bedürfnissen der Zielgruppe ausgerichtet sein sollten – und daher Beteiligungsformate besonders wichtig sind.