jugendschutz.net Report „SoundCloud: Von Rechtsrock bis Dschihad-Hymnen“

Report "SoundCloud: Von Rechtsrock bis Dschihad-Hymnen"

Die Musik-Streamingplattform SoundCloud ermöglicht es Künstler:innen ihre Musik zu veröffentlichen. Neben Musik, die Nutzer:innen auf der Plattform anhören können, können sie auch ein eigenes Profil erstellen oder Songposts kommentieren. Auch rechtsextreme und islamistische Akteur:innen nutzen den Streamingdienst, um ihre Propagandainhalte zu verbreiten, wie der aktuelle Report „SoundCloud: Von Rechtsrock bis Dschihad-Hymnen“ von jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern, zeigt.

Der Report verdeutlicht, dass sich neben rechtsextremen und islamistischen Musikstücken sowie Audioinhalten auch weitere Inhalte, wie zum Beispiel verbotene Kennzeichen oder Karikaturen auf der Plattform befinden, die rassistisch, diskriminierend und antisemitisch sind sowie zu Hass und Hetze aufrufen. SoundCloud duldet laut Nutzungsbedingungen und Community-Richtlinien keine extremistische Propaganda und spricht sich klar gegen Hass und Hetze aus. Auch gezielte Falschinformationen und die Verbreitung von Verschwörungserzählungen sind unzulässig.

jugendschutz.net hat im Rahmen einer Recherche 140 Verstöße gegen den Jugendmedienschutzindex an SoundCloud gemeldet. Die festgestellten Verstöße wurden zunächst als nutzende Personen des Dienstes gemeldet. Rund 70 Prozent der Verstöße wurden daraufhin gelöscht. Die übrigen Verstöße wurden von SoundCloud gelöscht, nachdem jugendschutz.net den Dienst in einem zweiten Schritt direkt und offiziell als Institution informierte.

jugendschutz.net stellt in seinem Report außerdem fest, dass das Melden von Inhalten, die gegen den Jugendmedienschutz verstoßen, auf SoundCloud sehr umständlich ist und hier Verbesserungsbedarf besteht. Um Inhalte auf der Plattform zu melden, müssen Nutzer:innen über sprachliches Wissen verfügen, einen längeren Klickweg durchlaufen und viel Eigenleistung zeigen.