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Kinder & die Faszination digitaler Spielewelten - Wie können Eltern damit umgehen?

Beim Spielen eines Computerspiels

Ein fliegender Bus, der an einem Heißluftballon hängt und über eine Insel schwebt: So beginnt das bei Kindern und Jugendlichen beliebte Onlinespiel Fortnite. Auf der Insel gelandet ist es zunächst die Aufgabe, Waffen, Heilmittel und Baustoffe zusammenzusuchen. Ziel des Spiels ist es, sich gegen die Gegnerinnen und Gegner durchzusetzen und die letzte verbleibende Spielfigur oder das überlebende Team zu sein.

Digitale Spiele wie Fortnite sind Teil der Jugendkultur. Jugendliche tauchen in aufregende Welten ein, schlüpfen in virtuelle Rollen, tauschen sich mit Gleichaltrigen in Online-Chats aus oder entwickeln gemeinsame Spielstrategien. Das Angebot an digitalen Spielen ist groß und reicht von Action- und Abenteuerspielen, Denk- und Strategiespielen, Sportspielen bis hin zu Unterhaltungsspielen. Bei Actionspielen kommt es vor allem auf Geschicklichkeit und schnelle Reaktion an. Bei Abenteuerspielen steht das Erkunden der Umgebung und das Lösen von Rätseln, meist gemeinsam mit anderen Mitspielern, im Vordergrund. Bei Denk- und Strategiespielen sind vor allem Ausdauer, Konzentration und Kombinationsgabe gefragt. Sportspiele zeichnen sich oft durch einen Wettbewerb zwischen den Spielerinnen und Spielern aus.

Eltern und pädagogische Fachkräfte betrachten das vielfältige Angebot an digitalen Spielen häufig mit gemischten Gefühlen. Denn nicht immer ist es leicht zu beurteilen, ob ein Computerspiel problematische Inhalte für ein Kind beinhalten kann. Zwar gibt es seit 2011 eine freiwillige Alterskennzeichnung auch für Online-Spiele, diese erfolgt aber von Anbieterinnen und Anbietern nicht immer umfassend. Eine gute Orientierung für die Bewertung von Online-Spielen bietet die Informationsbroschüre "Digitale Spiele - pädagogisch beurteilt" der Stadt Köln und des Spieleratgebers NRW. Sie enthält pädagogische Beurteilungen verschiedener digitaler Spiele und bietet Eltern, Erziehenden und Lehrkräften ein Informationsangebot und eine Hilfestellung.

Oft hilft es auch, das beliebte Onlinespiel selbst oder gemeinsam mit den Kindern zu spielen. So erhält man einen Einblick in die Faszination digitaler Spielwelten. Der Reiz an digitalen Spielen besteht darin, dass Spielerinnen und Spieler direkt in das Geschehen des Spiels eingebunden werden und den Spielverlauf aktiv mitgestalten können. Zusätzlich tragen Erfolgserlebnisse dazu bei, dass Kinder und Jugendliche am Spielen Spaß haben.

Eine unterstützende Begleitung durch Eltern und pädagogische Fachkräfte ist wichtig, damit Kinder und Jugendliche kompetent mit digitalen Spielen umgehen können. Dazu gehören gemeinsame Absprachen zwischen Eltern und Heranwachsenden über Spielzeiten und auch über mögliche Herausforderungen und Risiken im Netz. Was machen wir als Eltern, wenn sich unser Kind nicht mehr loseisen kann von einem Computerspiel und sich beim Abendessen nicht mehr blicken lässt? Was, wenn wir mitbekommen, dass unser Kind in Online-Chats beschimpft wird? Wie können wir unser Kind bei einem sensiblen Umgang mit persönlichen Daten unterstützen? Diese Fragen werden in den Info-Heften des Projekts "Game Life!" des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis JFF aufgegriffen und praxisnah beantwortet. Die Hefte bieten Eltern eine Orientierung und beziehen auch die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen auf mögliche Herausforderungen, wie Spielsucht, Datenklau oder aggressiven Inhalten in Chatnachrichten, mit ein.

Mehr Informationen zum Thema digitale Spiele:

  • Mehr Informationen zum Thema kindergerechter Umgang mit digitalen Spielen finden Sie auf der Seite von SCHAU HIN!.
  • Tipps für Eltern zum Thema "digitale Abhängigkeit" finden Sie in dieser Broschüre von klicksafe.
  • Weitere Tipps und Informationen für Eltern finden Sie im Scout Heft - Magazin für Medienerziehung.

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