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Medienerziehung zu Hause und in der Schule: Eltern wünschen sich Unterstützung

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Smartphones, Tablets und Apps halten Einzug in den Familienalltag. Eltern stehen vor der Aufgabe, ihre Kinder bei der Nutzung zu unterstützen und sie beim Umgang mit digitalen Medien zu fördern. Dafür benötigen Mütter und Väter Wissen und Information. Zwei aktuelle Studien geben Aufschluss darüber, welche Bedarfe bei Eltern zu erkennen sind und an welchen Stellen Fachkräfte ansetzen können:

 

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) führt regelmäßig die Studie „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) durch und hat im Rahmen einer Medienzusatzstudie Eltern zu ihrem Informationsbedarf befragt. Das Ergebnis der Studie lautet: Bei Klein- und Vorschulkindern sehen Eltern in erster Linie sich selbst in der Erziehungsverantwortung. Das ändert sich zum Zeitpunkt der Einschulung. Dann äußern Eltern den Wunsch, dass die Schule sie bei der Interneterziehung unterstützt. Neben der Aufklärung über die Risiken wollen Eltern über die Chancen der Internetnutzung für ihre Kinder informiert werden. Wichtig sind ihnen vor allem Hinweise zur altersgerechten Nutzung. Daneben interessiert sie, wie Kinder das Internet verstehen und erleben.

 

Die Studie „MoFam - Mobile Medien in der Familie“ des JFF - Institut für Medienpädagogik (JFF) zeigt überdies, dass Eltern und pädagogische Fachkräfte oft das Gefühl haben, hinsichtlich der neuen Entwicklungen nicht mehr auf dem Laufenden zu sein. Eltern befürchten vor allem, dass ihre Kinder fast ihre gesamte Freizeit online verbringen und sich dadurch von ihrer Außenwelt isolieren.

 

Der Diplom-Psychologe Hans Dusolt vom Caritas Zentrum Laim / Sendling in München bestätigt, dass das Spannungsfeld zwischen Stärkung der Eigenverantwortung des Kindes einerseits und autoritärer Grenzsetzung durch die Eltern im Einzelfall immer wieder neu erarbeitet werden muss. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren stehen daher vor der wichtigen Aufgabe, Anregungen und Handlungsempfehlungen für die Praxis weiterzugeben. Hierfür müssen Ihnen qualitativ hochwertige Informationsangebote zur Verfügung stehen.

 

Die Ergebnisse der MoFam Studie bestätigen einmal mehr, dass medienpädagogische Themen verstärkt in die Elternberatung sowie in Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher einfließen müssen. Dazu sollten Angebote für Eltern einem breiten Personenkreis zugänglich und mit Hilfe einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit sichtbar gemacht werden. Konkret äußern Fachkräfte, wie Hans Dusolt, den Wunsch nach zertifizierten Fortbildungen für jede Fachkraft und nach mehr Austausch unter Kolleginnen und Kollegen zum Themenfeld Medienbildung und Medienerziehung, um Eltern klare Empfehlungen mit auf den Weg geben zu können.

 

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Quelle: Deutsches Jugendinstitut (DJI) und JFF- Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis