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Orientierung im Gaming-Dschungel: Nützliche Tipps für Eltern und Erziehende

Eine Person, die vor einem PC sitzt und ein Spiel spielt.

„Jetzt sitzt du ja schon wieder vor dem PC und spielst!“: Eltern können nicht immer nachvollziehen was ihre Kinder an digitalen Spielen so faszinierend finden und warum sie so viel Zeit vor dem PC, Smartphone oder Tablet verbringen.

Für Kinder und Jugendliche hingegen sind digitale Spiele eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die es ermöglicht in spannende und kreative Welten einzutauchen, gemeinsam mit Freunden zu spielen, Erfolge zu erleben und dem stressigen Alltag zu entfliehen. Digitale Spiele sind heute Teil der Jugendkultur und die UN-Kinderrechtskonvention räumt Kindern und Jugendlichen mit dem Art. 31 sogar ein Recht auf Spiel ein, auch auf das digitale Spiel.

Durch das große und vielfältige Angebot an digitalen Spielen, ist es für Eltern und pädagogische Fachkräfte nicht immer leicht zu beurteilen, welches Spiel altersgerecht ist. Eine gute Orientierung für die Bewertung von Online-Spielen bietet die Informationsbroschüre Digitale Spiele - Pädagogisch beurteilt der Stadt Köln und des Spieleratgebers NRW. Sie enthält pädagogische Beurteilungen verschiedener digitaler Spiele und gibt Eltern, Erziehenden, Lehrkräften und Interessierten einen Überblick über die aktuelle Spielelandschaft. Die medienpädagogischen Beurteilungen der Spiele wurden mit Unterstützung von Kindern und Jugendlichen erstellt, die die Spiele getestet und bewertet haben.

Um zu verstehen, warum digitale Spiele so spannend sein können, ist es wichtig, dass Eltern und pädagogische Fachkräfte aufrichtiges Interesse an den digitalen Spielen ihrer Kinder zeigen und offen an das Thema Gaming herangehen. Oft hilft es, das beliebte Onlinespiel selbst oder gemeinsam mit den Kindern zu spielen. Zudem ist es ratsam, mit den Kindern über Spielerlebnisse zu sprechen, sich auszutauschen und als Ansprechpartner:in da zu sein. Zu einer guten Begleitung gehören auch gemeinsame Absprachen über Spielzeiten, zum Beispiel indem ein Mediennutzungsvertrag erstellt wird, in dem Vereinbarungen festgehalten werden. Außerdem ist es wichtig, sich über mögliche Herausforderungen und Risiken in Games, wie beispielsweise Cybergrooming in Onlinechats, zu informieren und Kinder und Jugendliche dafür zu sensibilisieren.

Verschiedene Themen rund um digitales Spielen greifen auch die Infohefte des Projekts "Game Life!" des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis JFF auf, die Eltern und Erziehende eine gute Orientierung bieten. Die Hefte gehen unter anderem darauf ein, was Eltern machen können, wenn sich ihr Kind nicht mehr von einem Computerspiel loseisen kann, es in Online-Chats beschimpft oder belästigt wird und wie das Kind im Umgang mit persönlichen Daten unterstützt werden kann. Auch die „Game Life! Elternclips“ bieten gute, prägnante Erklärungen und Orientierungshilfen für Eltern zu unterschiedlichen Themen wie das Recht auf Spielen, Zeit und Spielen und Geschlechterrollen und Spielen.

Anregungen für die medienpädagogische Praxis gibt auch die Materialsammlung aus dem Projekt "GAMES+" des Medienzentrums München. Die Sammlung enthält Spielideen, Bastelanleitungen für Controller, Coding-Anleitungen für Scratch und Spieltipps.  

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