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#UseTheNews - Studie des Hans-Bredow-Instituts zur Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener in der digitalen Medienwelt

Ein Tisch mit Zeitung, Smartphone und Tasse.

Das Leibniz-Institut für Medienforschung Hans-Bredow-Institut ist in einer aktuellen Studie der Frage nachgegangen, wie sich Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren und junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 24 Jahren informieren und mit Nachrichten umgehen. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass das Informations- und Mediennutzungsverhalten bei jungen Menschen je nach individuellen Interessen unterschiedlich ausfällt. Gleichzeitig konnten die Forschenden vier unterschiedliche Typen der Nachrichtennutzung ausmachen. Die Typen unterscheiden sich in Ausprägung von Interesse, Nutzung, zugeschriebener Meinungsbildungsrelevanz und Informiertheit:

  1. Journalistisch Informationsorientierte sind gut informiert und interessieren sich für Nachrichten. Sie finden journalistische Quellen für die eigene Meinungsbildung relevant, nicht-journalistische Quellen sind für sie eher unwichtig.
  2. Gering Informationsorientierte weisen ein eher niedriges Interesse für Nachrichten auf und sind nicht gut informiert. Sie nutzen journalistische Quellen nicht und auch nicht-journalistische Quellen nur selten.
  3. Umfassend Informationsorientierte sind gut informiert und interessieren sich in einem hohen Maße für Nachrichten aller Art. Sie nutzen journalistische und auch nicht-journalistische Quellen und halten beiden Quellentypen für wichtig, auch in Hinblick auf die eigene Meinungsbildung.
  4. Nicht-journalistisch Informationsorientierte sind nicht gut informiert und weisen ein eher mittleres Nachrichteninteresse auf. Sie nutzen journalistische Quellen nicht, jedoch schreiben sie nicht-journalistischen Quellen eine hohe Relevanz zu.

Die Studie konnte zudem zeigen, dass die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen es nicht für wichtig hält, sich regelmäßig über aktuelle Geschehnisse zu informieren. Als Grund wurde häufig ein fehlender Bezug zum eigenen Leben angegeben. Hier sehen die Autor:innen der Studie großen Handlungsbedarf auf Seiten journalistischer Nachrichtenmedien. Sie empfehlen journalistische Angebote so zu gestalten, dass sie junge Menschen in ihrem Alltag abholen. Gleichzeitig sei es wichtig die hohe Qualität journalistischer Angebote aufzuzeigen.

Für die eigene Meinungsbildung spielen außerdem Freunde, Familie und Bekannte eine wichtige Rolle. Hervorzuheben ist auch die hohe Relevanz von Influencer:innen: 41% der 14- bis 17-jährigen Umfassend Informationsorientierten messen Influencer:innen hinsichtlich der eigenen Meinungsbildung einen hohen Stellenwert zu. Die Studienergebnisse zeigen auch, dass nur ein begrenztes Wissen zu journalistischen Arbeitsweisen und der Funktion von Journalismus vorhanden ist. Hier sei es nach Meinung der Forschenden wichtig, der schulischen Medienbildung mehr Bedeutung zuzuschreiben, damit ein besseres und umfassendes Verständnis für journalistische Funktionen und Arbeitsweisen im Rahmen von Demokratien, und für Strukturen des Mediensystems, inklusive der Rolle des öffentliche-rechtlichen Rundfunks entstehen könne.

Mehr Informationen

  • Das PDF zur Studie „Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener in der digitalen Medienwelt“ enthält Hintergrundinformationen und alle ausführlichen Ergebnisse.
  • Auf der Webseite des Leibnitz-Instituts für Medienforschung Hans-Bredow-Institut sind weitere Informationen und die Projektbeschreibung zur Studie zu finden.