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Von Folge zu Folge streamen - Tipps für Eltern und pädagogische Fachkräfte im Umgang mit Streaming-Angeboten

Eine Person, die ein Smartphone in ihren Händen hält.

Vorbei sind die Zeiten, als wir noch sehnsüchtig auf die neueste Folge der Lieblingsserie warteten, die im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Stattdessen werden Filme und Serien inzwischen vielfach über Streaming-Dienste angeschaut. Videos können also angeschaut werden, ohne dass sie auf das eigene Gerät - wie Smartphone, Computer, Tablet oder Smart-TV - heruntergeladen und abgespeichert werden müssen.

Der Reiz von Streaming-Angeboten

Dass Streaming-Angebote auch bei Heranwachsenden beliebt sind, zeigt die aktuelle JIM-Studie. So nutzen 87 Prozent der befragten Jugendlichen mehrmals die Woche Video-Streaming-Dienste. Die Dienste bieten eine große Auswahl an Filmen und Serien an, sodass jede*r Videos nach den eigenen Interessen auswählen kann. Zudem sind die Videos rund um die Uhr verfügbar, sodass sie zu jeder Uhrzeit, ob zu Hause auf dem Sofa oder unterwegs im Bus angeschaut werden können.

Was Eltern und pädagogische Fachkräfte beachten sollten

Ist eine Serie besonders spannend, fällt es oft schwer, ein Ende zu finden. Insbesondere wenn alle Folgen einer Serie abrufbar sind, sind aus einer Folge schnell drei Folgen geworden, die man sich anschaut. Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche können in den Bann von sogenanntem „Binge-Watching“ (englisch = Komaglotzen/Serienmarathon) geraten.

Für eine bewusste Mediennutzung ist es daher hilfreich, neben einem regelmäßigen Austausch zwischen Eltern oder Erziehenden und Kindern, auch gemeinsam Regeln zu Medienzeiten aufzustellen. So kann zum Beispiel in einem individuell aufgestellten Mediennutzugsvertrag festgehalten werden, wie lange Streaming-Dienste genutzt werden dürfen. Dabei ist es auch wichtig, dass Eltern im Sinne ihrer Vorbildfunktion mit gutem Beispiel vorangehen und selbst die eigenen Medienzeiten reflektieren.

Viele Eltern fragen sich zudem häufig, wie viel Medienzeit gut für ihre Kinder ist. Eine gute Orientierung bieten die „Medienbriefe für Eltern“ von Schau Hin!. Die Briefe geben Empfehlungen zu Nutzungszeiten für digitale Medien und richten sich an verschiedene Altersstufen im Alter von drei bis 13 Jahren.

Damit Heranwachsende nicht mit Inhalten konfrontiert werden, die sie verstören oder verängstigen, ist es möglich, Streaming-Portale kindgerecht einzurichten. Bei einigen Streaming-Anbietern können dafür eigene Profile für Kinder angelegt werden, die mit einer individuellen Altersbeschränkung versehen werden und Filme entsprechend filtern. Zudem können Profile durch Passwörter geschützt werden, sodass Kinder keinen Zugriff auf Inhalte haben, die ihre Entwicklung beeinträchtigen können. Wie Streaming-Dienste sicher eingestellt werden können, wird zum Beispiel in der Broschüre „Leitfaden für Eltern - Netflix, Disney+ und Co. Streamingdienste sicher nutzen“ von klicksafe erläutert.

Eine gute Orientierung für Eltern und pädagogische Fachkräfte für kindgerechte Fernsehsendungen und Streaming-Angebote für Kinder bietet zum Beispiel Flimmo, ein Programmratgeber mit Informationen und Bewertungen zu kinderrelevanten Sendungen.

Grundsätzlich gilt: Setzen Sie sich als Eltern und Fachkräfte mit den Interessen und Vorlieben der Kinder aktiv auseinander. Das bedeutet, gemeinschaftliche Medienerlebnisse zu schaffen und auch zum Beispiel mit den Kindern ihren Lieblingsfilm anzusehen. So können Eltern und Fachkräfte Heranwachsende bewusst begleiten und mediale Erfahrungen miteinander sammeln. Wichtig dabei ist, über das Geschaute zu sprechen und sich auszutauschen.

 

Mehr Informationen

  • Schau Hin! erläutert in diesem Artikel, was beim Streamen von Filmen im Netz zu beachten ist und welche Angebote sich für Kinder eignen.
  • Wenn Kinder sich rund um das Thema Streaming informieren möchten, eignet sich die Kindersuchmaschine Blinde Kuh.
  • Geeignete Angebote für Kinder lassen sich zum Beispiel auch über die Datenbank für Kindermedien finden. Dort gibt es eine bunte Auswahl an Webseiten und Apps für Kinder.