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Von lustig bis riskant: Pranks - Scherze im Netz

Person mit Maske

„April, April“ - diesen Ausruf kennen viele vom 1. April, der dafür bekannt ist, anderen einen Streich zu spielen. Streiche und Scherze gab es schon immer und sind bei vielen beliebt. Das, was früher der Streich am Telefon oder an der Haustür war, sind heute sogenannte Pranks (englisch= Streiche): Streiche, die mit versteckter Kamera gefilmt werden und zeigen, wie Personen ihre Mitmenschen hereinlegen und anschließend im Netz - vor allem auf YouTube - verbreitet werden. Oft entstehen auch regelrechte Prank-Wettbewerbe: Die hereingelegte Person spielt der Person, von der sie zuvor hereingelegt wurde, ebenfalls einen Streich und wird danach abermals selbst wieder hereingelegt.

Aus Spaß wird Ernst

Ob das Erschrecken eine*r Freund*in während des Schlafens, der Spaß mit Scherzartikeln an ahnungslosen Unbekannten, der inszenierte Beziehungsstreit oder die vorgetäuschte Schwangerschaft: Pranks gibt es zu allen erdenklichen Themen und Situationen. Der Reiz besteht in der Neugier auf die Reaktion der Personen, denen ein Streich gespielt wird. Pranks sind auch bei Kindern und Jugendlichen ein beliebtes Format. Viele von ihnen schauen sich die Videos an, einige werden auch selbst zu „Prankstern“, also Personen, die andere hereinlegen.

Viele Pranks sind witzig und harmlos zugleich. Doch gibt es auch solche Streiche, die riskantes und gefährliches Verhalten zeigen, Ängste anderer schüren, Schwächere bloßstellen, Vorurteile bestimmter Personengruppen verbreiten oder moralische Grenzen überschreiten. Für Heranwachsende ist es nicht immer leicht, Situationen richtig einzuordnen und einzuschätzen. So kann es auch passieren, dass sie das Gezeigte nachahmen und die Prank-Videos im Netz mit Freunden teilen, ohne vorher groß über die Inhalte der Videos nachzudenken und sich möglicher Konsequenzen für betroffene Personen bewusst zu sein.

Je nach Schwere der Erschütterung, können Pranks sehr verstörend sein und Menschen verängstigen. Zudem können durch Pranks Persönlichkeitsrechte und die Intimsphäre verletzt werden, wenn Personen nicht wissen, dass sie gerade aufgenommen werden und vorher auch nicht gefragt wurden, ob ein Video von ihnen im Netz veröffentlicht werden darf. Sind Streiche zu extrem, müssen „Pranksters“ mit Strafen rechnen. Zu extremen Pranks zählen zum Beispiel solche, die eine Bedrohung für die Gesundheit anderer Menschen darstellen oder mit Urängsten wie Todesangst oder Angst vor Krieg spielen. Seit 2019 dürfen auf YouTube keine Pranks mehr veröffentlicht werden, bei denen für betroffene Personen ein unmittelbares Risiko schwerer Verletzungen besteht oder die bei Minderjährigen zu schwerem emotionalen Stress führen.

Worauf Eltern und pädagogische Fachkräfte achten können

Grundsätzlich gilt: Zeigen Sie als Eltern und pädagogische Fachkräfte Interesse für das, was Kinder und Jugendliche beschäftigt und sprechen sie offen über Wünsche und Bedürfnisse. Das gilt auch für beliebte Formate wie Prank-Videos im Internet. Lassen Sie sich zeigen, was ihr Kind an einem Video spannend findet und begeistert. Oft hilft es auch, gemeinsam die Lieblingsvideos des Kindes anzuschauen und darüber zu sprechen. Gleichzeitig ist es ratsam über problematisch Aspekte von Pranks aufzuklären, sodass Kinder und Jugendliche lernen, Situationen und Inhalte einzuordnen und entsprechend reflektiert handeln können.

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