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19. Shell Jugendstudie: Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt

Junge Menschen, die in einem Kreis stehen und nach unten, Richtung Boden, schauen.

Was denken junge Menschen über Politik, Umwelt und Gesellschaft? Welche Vorstellungen vom Leben haben sie? Wie blicken sie in die Zukunft? Diesen Fragen geht die aktuelle Shell-Jugendstudie nach. Dazu wurden 2509 Menschen im Alter von zwölf- bis 25 Jahren befragt. Wir stellen einzelne Ergebnisse kurz vor.

Digitale Medien

Ein Großteil der Befragten gab an, digitale Medien insbesondere für die Kommunikation und zur Unterhaltung zu nutzen. 95 Prozent nutzen mindestens einmal täglich Messenger-Dienste und 82 Prozent Social Media. Zudem nutzen 69 Prozent der Jugendlichen digitale Medien für die Suche nach Informationen allgemeiner Art, 57 Prozent für die Schule, Ausbildung oder Beruf und 30 Prozent zu politisch-gesellschaftlichen Themen. 

Medienkompetenz

Eine überwiegende Mehrheit (90 Prozent) der Befragten ist der Ansicht, dass der Umgang mit digitalen Medien und Falschnachrichten in der Schule verpflichtend unterrichtet werden sollte. 60 Prozent wünschen sich, dass der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in den Lehrplänen der Schulen verankert werden sollte. 

Einstellungen zu Künstlicher Intelligenz 

Viele Befragte sehen im Einsatz von KI Chancen und Risiken zugleich. Fast die Hälfte der Jugendlichen steht dem Einsatz von KI positiv gegenüber. 69 Prozent gehen davon aus, dass KI den Alltag vereinfachen kann und die Welt in vielen Bereichen – darunter zum Beispiel Medizin, Verkehr und Bildung – besser machen kann. Zugleich befürchten fast zwei Drittel der jungen Menschen, dass KI aufgrund eines fehlenden Einfühlungsvermögens unmenschliche Entscheidungen treffen kann; 45 Prozent erwarten mehr Arbeitslosigkeit aufgrund des Einsatzes von KI. 31 Prozent gibt an, beim Thema KI überfordert zu sein. 

Informationssuche online

Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, sich über das politische Weltgeschehen zu informieren. Dabei greifen 45 Prozent auf Online-Medien zurück, 35 Prozent nutzen auch klassische Medien, 10 Prozent sind ausschließlich online unterwegs und 5 Prozent informieren sich ausschließlich mithilfe klassischer Medien. Am meisten informieren sich Jugendliche via Fernsehsendungen, Nachrichten-Websites, News-Portalen, Push-Nachrichten sowie Sozialen Netzwerken und Messenger-Apps. Im Durchschnitt informieren sich politisch Interessierte auf mehr als drei unterschiedlichen Kanälen. Für sehr vertrauenswürdig halten junge Menschen Informationen in den klassischen Medien in Form von ARD- oder ZDF-Fernsehnachrichten und großen überregionalen Zeitungen. Das Vertrauen in Online-Informationskanäle fällt deutlich geringer aus. Allerdings nutzen junge Menschen diese – darunter z. B. YouTube, TikTok oder Instagram – häufiger als früher. 

Politisches Interesse

Im Hinblick auf das politische Interesse junger Menschen lässt sich ein Anstieg beobachten. 55 Prozent der Befragten bezeichnen sich als politisch interessiert. Knapp über die Hälfte informieren sich aktiv über Politik. 37 Prozent ist es wichtig, sich politisch zu engagieren.  Ein zentrales Thema spielt nach wie vor Klimaschutz. 80 Prozent der Jugendlichen sind der Ansicht, dass vor allem der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist. 

Politische Positionierung

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Shell-Studien aus den vergangenen Jahren, positionieren sich die Befragten politisch deutlicher. 14 Prozent ordnen sich als links ein, weitere 32 Prozent als eher links. Zur Mitte zählen sich 26 Prozent. Als eher rechts bezeichnen sich 14 Prozent und als rechts 4 Prozent. 

Demokratiezufriedenheit 

Drei Viertel der befragten Jugendlichen sind mit der Demokratie eher oder sogar sehr zufrieden. Auch das Vertrauen in staatliche Institutionen ist hoch und in den letzten Jahren gewachsen. Etwa drei Viertel der Jugendlichen sind der Auffassung, dass sie ihre Lebensziele in Deutschland verwirklichen können; 71 Prozent vertrauen darauf, dass alle gemeinsam als Gesellschaft eine lebenswerte Zukunft schaffen können.