Orientierung beim Thema frühkindliche Medienerziehung: Tipps für Eltern und Erziehende

Kinder beim Aufwachsen in einer digitalen Welt zu begleiten und von klein auf zu unterstützen, ist eine wichtige Aufgabe, die sich heute Eltern wie Fachkräften stellt. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie sich frühkindliche Medienerziehung in Kindertagestätten und familiären Kontext umsetzen und gestalten lässt. Orientierung und Grundlagenwissen vermittelt die Initiative SCHAU HIN! auf ihrer Webseite und in ihren Medienbriefen. Darin erhalten Eltern Informationen zu Themen rund um Smartphone, Tablet, digitale Spiele und Apps sowie viele alltagstaugliche Tipps für die häusliche Mediennutzung.
Medien spielen im Familienalltag eine immer wichtigere Rolle. So verfügen Familien mit Kleinkindern im Alter von 2 bis 5 Jahren laut der aktuellen miniKIM-Studie über ein sehr breites Repertoire an digitalen Medien, angefangen bei Smartphones, Tablets, Fernsehgeräten über Laptops bis hin zu Spielekonsolen. Besonders beliebt bei Kindern im Kleinkindalter sind vor allem Bewegtbildangebote. Einen Überblick, welche Filme, Serien, YouTube- und Streaming-Angebote für Kinder ab welchem Alter geeignet sind, bietet der Elternratgeber FLIMMO. Der Ratgeber klärt auf, was Kindern an einem Film oder einer Serie gefällt, zeigt auf, was problematisch sein könnte und worauf Eltern besonders achten sollten. In der Verarbeitung ihrer Medienerfahrung brauchen Kinder zudem Unterstützung: Eltern, Geschwister und Erzieher:innen sind für sie wichtige Vorbilder im Umgang mit Medien. Oftmals finden Kinder ihre Held:innen aber auch in Filmen, Serien und Spielen. Wie man mit Kindern spielerisch über ihre Medienheld:innen sprechen kann, zeigt das Themenheft Heldinnen und Helden der GMK.
Im frühkindlichen Bereich gibt es viele verschiedene Ansätze, wie man Kinder an einen reflektierten und kreativ gestalterischen Umgang mit Medien heranführen kann. So setzen einige Kitas gemeinsam mit den Kindern kleine kreative Projekte um, produzieren Trickfilme und Hörspiele oder experimentieren mit Fotografie. Tipps und Praxisanregungen, wie man gemeinsam mit Kindern einen Trickfilm erstellt, findet man beispielsweise auf der Seite des MekoKitaService oder der Seite des Medienkindergartens Wien. Anleitungen zum Erstellen von Hörspielen bieten die Seiten von Auditorix und Ohrenspitzer. Auch lassen sich gemeinsam mit Kindern auf einfache Weise interaktive Bücher erstellen, in denen sich Bild- und Audiodateien kombinieren lassen.
Mit zunehmendem Altern nutzen Kinder Medien zunehmend eigenständig, verbringen Zeit mit digitalen Spielen oder im Netz. Die vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) herausgegebene Broschüre Digitale Spiele - Pädagogisch beurteilt gibt einen Überblick über die aktuelle Spielelandschaft und bietet mit einer Beschreibung der Spiele und Spielinhalte einen pädagogischen Leitfaden, an dem sich Eltern und Fachkräfte orientieren können. Einen geschützten Raum im Internet, in dem Kinder ihre Themen recherchieren können, bietet die Kindersuchmaschine fragFinn. Auf der Webseite für Kinder von 6 bis 12 Jahren finden sie Online-Spiele, Videos, Surf- und Sicherheitstipps sowie Nachrichten speziell für Kinder. Auf der Webseite von Seitenstark, einem Zusammenschluss von zahlreichen Kinderwebseiten, können Kinder zudem aus einem abwechslungsreichen Angebot nichtkommerzieller kindgerechter Webseiten auswählen.
Mehr Informationen
- Weitere Praxisideen für die Medienarbeit mit Kindern in Kita und Grundschule finden Sie auf der Seite von Ran an Maus & Tablet.
- Wie gut die Angebote im Netz auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind und inwieweit sie sich an den Kinderrechten orientieren, zeigt der Abschlussbericht Kindgerechte Online-Angebote.
- Methoden und Tipps für die Umsetzung Medienpädagogischer Projekte mit Kamera, Tablet und PC bietet das GMK-M-Team mit seinen Praxisbausteinen.