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JIM-Studie 2024: Jugend, Information, Medien

Eine Person, welche sich die JIM-Studie 2024 auf einem Tablet anschaut.

Wie nutzen junge Menschen Medien? Welche Relevanz spielt Künstliche Intelligenz (KI) im Alltag von Jugendlichen? Wie blicken sie in die Zukunft? Diese Fragen hat die aktuelle JIM-Studie in den Blick genommen. Befragt wurden 1200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren. 

Wie Jugendliche Medien in ihrer Freizeit nutzen

Das wichtigste Mediengerät für die Freizeitgestaltung ist bei den Befragten das Smartphone. Die Nutzung des Internets (96 Prozent) und des Musikhörens (93 Prozent) stehen an erster Stelle der regelmäßigen Aktivitäten. Auch nutzt die Mehrheit der Jugendlichen Online-Plattformen wie YouTube und Streaming-Plattformen wie Netflix und Amazon Prime, um Videos anzuschauen. 73 Prozent der jungen Menschen spielt regelmäßig digitale Spiele. Über ein Drittel der Befragten liest gedruckte Bücher, etwa ein Viertel hört sich Podcasts und Hörspiele an. Insbesondere die Podcastnutzung ist im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent angestiegen. 

Internet-Nutzungszeit

Neun von zehn Jugendlichen nutzen täglich das Internet. Mit Blick auf die letzte Dekade zeigt sich, dass sich die Online-Nutzungszeit auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau befindet. Zwar stieg die Online-Nutzungszeit während der Corona-Pandemie stark an, doch bereits in 2022 sank sie wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurück. Im Jahr 2024 liegt der Wert der durchschnittlichen Online-Nutzung bei 201 Minuten pro Tag. Damit sinkt die tägliche Online-Nutzung im Vergleich zum Vorjahr um 23 Minuten. 

Beliebte Apps

Beliebte Apps für Jugendliche sind WhatsApp, Instagram, TikTok und YouTube. Sie nutzen die Apps vor allem für die Kommunikation, insbesondere um Nachrichten auszutauschen und Bilder und Videos zu posten. Die Befragten nutzen WhatsApp überwiegend, um im Austausch mit Freund*innen zu sein. YouTube (38 Prozent) und TikTok (31 Prozent) sind Mittel gegen Langweile. Andere Motive, die Apps zu nutzen, sind Spaß, Unterhaltung, Inspiration und auch ein Informationsbedürfnis über das aktuelle Weltgeschehen. 

Digitale Spiele

Gaming ist aus der Jugendkultur nicht mehr wegzudenken. Fast drei Viertel der Befragten spielen regelmäßig digitale Spiele auf dem Smartphone, Tablet, am Computer oder an der Konsole. Im Durchschnitt verbringen Jugendliche werktags  91 Minuten ihrer Zeit mit Gaming. Zu den Lieblingsspielen in allen Altersgruppen gehören Minecraft, FIFA und Fortnite

Desinformationen, Extremismus und Hass im Netz

61 Prozent der Befragten gaben an, im Verlauf des letzten Monats mit Desinformationen konfrontiert worden zu sein. 57 Prozent berichteten von beleidigenden Kommentaren, 54 Prozent berichteten von negativen Erfahrungen mit extremen politischen Ansichten. Rund zwei Fünftel haben Verschwörungserzählungen und Hate Speech wahrgenommen. In nahezu allen abgefragten Bereichen von problematischen Inhalten und negativen Erfahrungen zeigt sich im Vergleich zu den letzten Jahren ein leichter Anstieg.

Künstliche Intelligenz

Generative KI-Anwendungen sind auch Teil des Alltags vieler Jugendlicher. 62 Prozent der Befragten nutzen KI-Anwendungen, am meisten im Kontext Schule bzw. bei den Hausaufgaben. Über die Hälfte der Jugendlichen kennen den Chatbot ChatGPT und haben diesen bereits selbst genutzt. 43 Prozent nutzen KI, um sich zu informieren. Ein Drittel der KI-Nutzer*innen gibt an, damit Lösungen zu suchen und jeweils jede*r sechste Jugendliche erstellt damit Bilder und verhilft sich zu mehr Struktur.

Zukunftsperspektiven

Die Befragten blicken mit Vorfreude und mit Sorgen in die Zukunft. Viele Jugendliche freuen sich aus den Schulabschluss, den Beginn einer Ausbildung, eines Studiums (25 Prozent) und mehr Eigenständigkeit. Auch die Themen finanzielle Unabhängigkeit und persönliche Weiterentwicklung (20 Prozent) werden von vielen genannt. Die größten Sorgen machen den Befragten aktuelle und mögliche Kriegssituationen (22 Prozent). Weitere Aspekte sind die politischen Entwicklungen generell (11 Prozent) und der Rechtsruck der Gesellschaft (5 Prozent). Auch sorgen sich Jugendliche um den Klimawandel (12 Prozent), schulische und berufliche Perspektiven (12 Prozent) und finanzielle Unsicherheiten (5 Prozent).