Demokratie braucht Medienkompetenz

Verstehen, was wahr ist – mitentscheiden, was wichtig ist! 
Wir fordern mehr Aufmerksamkeit für die zentrale Bedeutung von Medienkompetenz und laden dazu ein, mehr über demokratiefördernde Maßnahmen zu lernen. 

Was hat Medienkompetenz mit einer starken Demokratie zu tun?

Medienkompetenz ist für Kinder und Jugendliche heute genauso wichtig wie Lesen und Schreiben. In einer Demokratie ist es entscheidend, dass junge Menschen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und zwischen zuverlässigen und irreführenden Inhalten zu unterscheiden. Denn nur, wenn sie in der Lage sind, sich gut informiert eine eigene Meinung zu bilden, können sie später aktiv und verantwortungsvoll an der Gesellschaft teilnehmen.

Wir fordern:

  • ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Förderung medienpädagogischer Strukturen
  • Medienkompetenz als Querschnittsthema entlang der Bildungskette
  • aktive Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in der Ausgestaltung der Medienlandschaft

"TikTok ist schnell, bunt und vielfältig! Allerdings spülen die plattformspezifischen Algorithmen auch Kindern und Jugendlichen Inhalte auf ihre For You-Page, die sie nicht einordnen können, die sie ängstigen oder ihnen falsche Informationen vermitteln."

Julia Behr, Projekt ACT ON! aktiv + selbstbestimmt online des JFF

Es fehlt an Aufklärung, Repräsentation und Teilhabe

Populismus in den sozialen Medien

Die Generation Z liebt TikTok - das haben längst auch rechte Akteur*innen erkannt und nutzen das Potenzial der Plattform, um dort ihre extremistischen Inhalte zu verbreiten. Eine Strategie, die leider aufgeht: Die Botschaften sind einfach und realitätsnah, einen Faktencheck gibt es bei TikTok nicht. Diese Videos passen zur Funktionslogik sozialer Medien: sie polarisieren und werden häufig kommentiert oder geteilt. 

Einsamkeit als Risikofaktor für die Demokratie

Kinder und Jugendliche wurden durch die Corona-Pandemie besonders belastet. Kontaktbeschränkungen machten viele einsam und ihre mentale Gesundheit leidet weiterhin. Einsame Jugendliche verbringen mehr Zeit online. Sie suchen Zuflucht in Sozialen Medien und Online-Games. Gleichzeitig sind einsame Menschen anfälliger für Verschwörungstheorien und extremistische Ansprache, die besonders auf Social Media-Plattformen und in Games stattfindet.

Bundestagswahl 2025 und die jungen Wähler

Junge Stimmen werden zu wenig gehört: Die Altersverteilung potenzieller Wähler*innen hat sich durch den demografischen Wandel weiter zugunsten älterer Menschen verschoben. 

Gleichzeitig fühlen sich Jugendliche von der Politik nicht wahrgenommen und ziehen sich zurück. Dies äußert sich u.a. an verhaltenem Interesse an journalistischen Nachrichten. Als Grund wird häufig mangelnder Bezug zu ihrem Lebensalltag angeführt. Wenn junge Menschen sich dennoch informieren, dann nutzen viele die Kanäle nicht-journalistischer Akteur*innen.

Medienkompetenz- und Demokratieförderung braucht Menschen, die informieren, kritisch hinterfragen und junge Generationen unterstützen, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben.

Informationen und hilfreiche Praxistipps machen dies für jeden möglich:

Wie dem Rechtspopulismus auf lokaler Ebene begegnen?
Text "Dein Klick zählt - melde illegale Inhalte im Netz"
Illegale Inhalte im Netz melden
Bunte Sprechblasen
Erste Hilfe-Demokratie-Kit: Projekte und Materialien gegen Rechtsextremismus
Ein aufgeklappter Laptop, auf dem der Kinderreport 2024 zu sehen ist.
Kinderreport 2024: geringes Vertrauen in die Zukunft der Demokratie
Eine Person, die auf ihrem Smartphone den Report "Der Israel-Hamas-Konflikt online" von jugendschutz.net liest.
Report: Israel-Hamas-Konflikt online
Menschen, die auf dem Boden sitzen und Karten vor sich verteilt haben.
Mit VR-Brillen, Barcamp und Learning by Doing zur Digitalisierungsstrategie