Demokratie braucht Medienkompetenz

Verstehen, was wahr ist – mitentscheiden, was wichtig ist! 
Wir fordern mehr Aufmerksamkeit für die zentrale Bedeutung von Medienkompetenz und laden dazu ein, mehr über demokratiefördernde Maßnahmen zu lernen. 

Was hat Medienkompetenz mit einer starken Demokratie zu tun?

Medienkompetenz ist für Kinder und Jugendliche heute genauso wichtig wie Lesen und Schreiben. In einer Demokratie ist es entscheidend, dass junge Menschen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und zwischen zuverlässigen und irreführenden Inhalten zu unterscheiden. Denn nur, wenn sie in der Lage sind, sich gut informiert eine eigene Meinung zu bilden, können sie später aktiv und verantwortungsvoll an der Gesellschaft teilnehmen.


Wir erleben Zeiten, in denen die Daseinsberechtigung öffentlich-rechtlicher Medien von Demokratiefeinden in Frage gestellt wird und umfangreiche Desinformationskampagnen von Autokratien finanziert und gesteuert werden. Digitale Plattformen, die das mediale Zuhause nicht nur der jungen Generation sind, werden gleichzeitig von wenigen Multimilliardären kontrolliert. In einer solchen geradezu dystopischen Atmosphäre ist es unerlässlich, dass zivilgesellschaftliche Initiativen wie die TINCON, die mit bundesweiten Jugendkonferenzen und digitalen Kanälen zehntausende Teenager erreicht, mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden, um der jungen Generation in diesem medialen Krieg zur Seite zu stehen und sie im Kampf gegen Fake News und Propaganda zu stärken.

Johnny Haeusler, Co-Founder re:publica und TINCON

Das Logo vom Projekt Tincon
Das Logo des Projekts kinderrechte.digital
Das Logo vom Projekt Juuuport
Das Logo vom Projekt Deutsches Kinderhilfswerk
Das Logo vom Projekt Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur
Das Logo vom Projekt jff Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Kinder wachsen heute in von digitalen Medien geprägten Umgebungen auf. Ihre Haltungen und Werte werden neben dem familiären und sozialen Umfeld zunehmend auch durch Onlineerfahrungen geprägt. Der Zugang zu faktenbasierten und vertrauenswürdigen Informationen sowie die Möglichkeit, online mit anderen zu interagieren und die eigene Meinung zum Ausdruck bringen, sind daher ebenso unabdingbar wie der Schutz vor Gewalt, Hass und Hetze im Netz.

Jutta Croll, Projekt Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt

Was braucht es?

  • Die Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien fordert eine umfassende, ressortübergreifende nationale Bildungsoffensive und ruft alle Entscheidungsträger in Politik auf Bundes- und Landesebene, Bildung und Medien dazu auf, Medienkompetenz als gemeinschaftliche Aufgabe zu begreifen und zu fördern.
  • Es müssen dauerhafte Strukturen etabliert werden, die Medienkompetenz im Sozialraum Schule, in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit oder Angeboten für Familien realisieren. 
  • Es bedarf einer flächendeckenden Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften und Unterstützung von Eltern, damit jeder junge Mensch eine kompetente Ansprechperson erreichen kann. 
  • Es braucht eine verlässliche und langfristige Finanzierung von Medienkompetenz, um eine breite und nachhaltige Verankerung in allen Bildungsbereichen zu gewährleisten. 

Gemeinschaftsaufgabe Medienkompetenz
Medienbildung ist eine geteilte Verantwortung: Eltern, Bildungseinrichtungen und Anbieter digitaler Medien tragen zur digitalen Bildung bei. Politik, Bildung und Forschung müssen dafür gemeinsam Rahmen schaffen.

Wir erleben weitreichende Veränderungen, wie junge Menschen sich in Medien informieren und wie politische Meinungsbildung online stattfindet. Angesichts dessen müssen wir anerkennen, dass es eine enorme Notwendigkeit gibt, junge Menschen für diese Prozesse in einer neuen Medienwelt zu stärken. Das bedeutet zum einen genau hinzusehen, wie junge Menschen in ihren Online-Welten handeln und wo sie Probleme oder Herausforderungen sehen. Mit diesem Wissen heißt es dann zum anderen, neue, innovative und zeitgemäße pädagogische Angebote zu gestalten. Diese Kombination aus Forschung und pädagogischer Innovation, wie sie im Projekt ACT ON! umgesetzt wird, ist in Zeiten von medialen wie gesellschaftlichen Umbrüchen unverzichtbar.

Dr. Niels Brüggen, Leitung der Abteilung Forschung, JFF – Institut für Medienpädagogik

Medienkompetenz- und Demokratieförderung braucht Menschen, die informieren, kritisch hinterfragen und junge Generationen unterstützen, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben.

Informationen und hilfreiche Praxistipps machen dies für jeden möglich:

Junge Menschen, die nebeneinander sitzen und stehen und miteinander im Gespräch sinf.
Mit jungen Menschen im Dialog: Wie Demokratie- und Medienbildung gelingen können
Der Plenarsaal des Deutschen Bundestages
Wissen to go – mit Kindern und Jugendlichen über die Bundestagswahl sprechen
Eine Person, welche sich die JIM-Studie 2024 auf einem Tablet anschaut.
JIM-Studie 2024: Jugend, Information, Medien
Ein Tablet, auf dem ein Bildungsangebot gespielt wird.
Demokratie als Muskel
Junge Menschen, die um einen Tisch stehen und miteinander im Gespräch sind.
Austausch auf Augenhöhe: Junge Menschen als Botschafter*innen für Demokratie
Bunte Spielfiguren, die ein Netzwerk bilden.
Zusammenarbeit stärken: Vernetzungstreffen der Lokalen Netzwerke in Rostock