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Erfahrungen junger Menschen mit Pornografie und Sexting

Menschen, die auf Smartphones schauen, die sie in den Händen halten.

Welche Erfahrungen machen Kinder und Jugendliche mit pornografischen Inhalten im Netz? Welche Erfahrungen machen sie mit Sexting? Welche Risiken und Herausforderungen nehmen sie dabei wahr? Die quantitative Online-Befragung „Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen mit Sexting und Pornos“ der Landesanstalt für Medien NRW hat zu diesen Fragen 3068 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen elf und 17 Jahren befragt.

Im Hinblick auf Sexting zeigt sich: Jede*r Fünfte hat bereits Sexting – das einvernehmliche und freiwillige Versenden und Empfangen von selbstproduzierten, intimen Bildern, Videos und erotischer Nachrichten –betrieben. 43 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass man die andere Person beim Sexting nach ihrer Zustimmung fragen sollte. Dennoch gibt mehr als ein Drittel der Befragten an, Sexting-Inhalte bereits ohne Zustimmung versendet zu haben. Fast jede*r Dritte hat schon einmal Textnachrichten mit sexuellem Inhalt und/oder Nacktbildern von jemand anderem weitergeleitet.

Im Hinblick auf Pornografie zeigt die Studie, dass der Großteil der Befragten im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren das erste Mal einen Porno sahen. Ein Viertel der befragten jungen Menschen gab an, dass ihnen pornografisches Material zugesandt oder gezeigt wurde, ohne dass sie es wollten. Etwas mehr als ein Drittel bewerten Pornos als unrealistisch. Hier zeigt sich, dass jüngere Befragte (elf bis 13 Jahre) Pornos seltener unrealistisch finden als ältere Befragte (14 bis 17 Jahre). Zudem werden deutliche Geschlechtsunterschiede sichtbar: Im Vergleich zu Jungen nehmen Mädchen Pornos häufiger als schockierend, erniedrigend und demütigend wahr. 46 Prozent der Befragten gab an, dass sie Dinge in Pornos gesehen haben, die sie lieber nicht gesehen hätten. Außerdem gaben 46 Prozent der Jungen an, dass sie Handlungen oder Begriffe, die sie schon einmal in Pornos gesehen haben, auch beim Sexting verwenden. Bei Mädchen sind es 17 Prozent.