„Pling!“ Eine neue Nachricht erscheint auf dem Display des Smartphones. Ein Griff zum Handy und schon wissen wir, von wem die Nachricht kommt. Fällt der Blick ständig aufs Smartphone, weil man Angst hat, etwas zu verpassen oder nicht mitzubekommen, lässt sich von FOMO (= fear of missing out) sprechen. Davon sind nicht nur junge Menschen, sondern auch Erwachsene betroffen.
Eng verknüpft mit dem FOMO-Phänomen ist die Nutzung Sozialer Netzwerke, um mit Anderen digital in Verbindung zu bleiben. Ein toller Strand im Urlaub, strahlende Gesichter auf einem Konzert oder ein leckeres Essen in einem tollen Café: Täglich verfolgen wir neugierig die Aktivitäten von Freund:innen und Bekannten in den Sozialen Medien und tauschen uns mit ihnen dazu aus. Vor allem für Jugendliche ist es wichtig, sich mit Freund:innen via Instagram, TikTok und WhatsApp auszutauschen, sich auszuprobieren und mitzuteilen.
Wenn es zu viel wird
Entsteht dabei aber die Angst, etwas zu verpassen, wenn man nicht ständig online ist und entsprechend auf Beiträge anderer reagiert, kann das Stress auslösen. Besonders hoch kann sozialer Druck und Stress sein, wenn Kinder und Jugendliche Angst haben aus einer Gruppe, zum Beispiel einem Klassenchat, ausgeschlossen oder abgehängt zu werden, wenn sie nicht zügig auf Nachrichten reagieren. Dies kann vor allem dann problematisch sein, wenn der Anspruch vorhanden ist, zu jeder Tages- und Nachtzeit online zu sein.
Tipps für Eltern und Erziehende
Als Eltern und Erziehende ist es ratsam, Kindern zu vermitteln, dass es auch in Ordnung ist, mal nicht erreichbar zu sein und nicht sofort auf Nachrichten zu reagieren. Hier kann es helfen, gemeinsam Auszeiten zu überlegen, zum Beispiel mittels eines Mediennutzungsvertages, in denen das Smartphone bewusst zur Seite gelegt wird.
Ganz besonders wichtig ist es vor allem, selbst ein gutes Vorbild zu sein, wenn es um das eigene Mediennutzungsverhalten geht. Gibt es zum Beispiel in der Familie die Regel „Kein Smartphone beim Abendessen“, sollten sich Eltern genauso wie ihre Kinder daran orientieren und darauf verzichten, schnell mal eben eine Nachricht zu beantworten, wenn diese auf dem Display des Smartphones angezeigt wird.
Gleichzeitig ist es zudem sinnvoll, über eine bewusste Nutzung digitaler Medien zu sprechen und gemeinsam über Mediennutzung und Umgangsregeln zu reflektieren. Dazu zählt auch, einen Raum zu schaffen, in dem ein offener und wertschätzender Austausch möglich ist. So kann jede:r in der Familie zum Beispiel die eigenen Bedürfnisse ansprechen und erklären, in welchen Situationen es für sie:ihn besonders wichtig ist, erreichbar zu sein.
Mehr Informationen:
- Woran sich FOMO erkennen lässt, erläutert SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.
- In der Podcastfolge „Social Media und mentale Gesundheit“ des ACT ON!-Jugendpodcasts geht es um die Auswirkungen von Social Media auf die mentale Gesundheit. In einem Selbstexperiment hat die junge Radiomacherin Elena ausprobiert, auf Social Media zu verzichten.
- Basiswissen, praktische Hilfen und Tipps zum Thema Soziale Medien enthält die von jugendschutz.net erarbeitete und vom Bundesfamilienministerium herausgegebene Broschüre „Online dabei, aber sicher! - Kindern und Jugendlichen Orientierung in der digitalen Welt geben“.