FAQ „Lokale Netzwerke für ein Gutes Aufwachsen mit Medien"

Die Digitalisierung stellt neue Anforderungen an die Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Familien. Der Zusammenschluss zu einem Netzwerk bietet viele Möglichkeiten diese Herausforderung zu meistern:

  • Es können Angebote umgesetzt werden, die eine Einrichtung aufgrund fehlender Mittel oder Expertise nicht anbieten könnte.
  • Es können Erfahrungen und Wissen ausgetauscht werden.
  • Es können neue Zielgruppen erreicht werden.
  • Es können Kompetenzen und Angebote weiterentwickelt werden.

Im ersten Schritt gilt es, eine gute Idee und Netzwerkpartner (einen medienpädagogischen Partner, eine Einrichtungen mit direkten Kontakten zur Zielgruppe und einen strategischen Partner) zu finden. Die Netzwerkpartner besprechen ihre Ziele und teilen die Aufgaben untereinander auf. Das Netzwerk führt erste Veranstaltungen durch und sammelt erste Erfahrungen. Anschließend kann sich das Netzwerk beim Initiativbüro auszeichnen lassen und als „Lokales Netzwerk für ein Gutes Aufwachsen mit Medien“ durchstarten.

Weitere Informationen zur Gründung und Gestaltung von lokalen Netzwerken finden Sie in unserer Checkliste.

  • schulische Bildungseinrichtungen, z. B. Schulen, Volkshochschulen
  • außerschulische Bildungseinrichtungen, z. B. Medienkompetenzzentren, Kitas, Vereine der kulturellen Bildung, Bibliotheken
  • kommunale Einrichtungen, z. B. Jugendamt, Kulturamt, Bezirksamt, Jobcenter
  • weitere Einrichtungen, z. B. Stadtteilzentren, Familienzentren, Sportvereine, Jugendclubs, Kirchengemeinden, Mehrgenerationshäuser, Verbände

Ein „Lokalen Netzwerk für ein Gutes Aufwachsen mit Medien“ besteht aus einer Einrichtung mit medienpädagogischer Expertise, einer Einrichtung mit direkten Kontakten zur Zielgruppe der Kinder, Jugendliche beziehungsweise Eltern und Familien sowie einem strategischen Partner, der die Rahmenbedingungen für die praktische Umsetzung stärkt. Beispiele und Erfahrungen bestehender Netzwerke finden Sie im Bereich Vernetzen.

Für Fragen steht das Initiativbüro zur Verfügung.

Für das Netzwerk ist Medienerziehung in der Familie ein wichtiges Thema. Ziele des Netzwerkes können zum Beispiel sein:

  • eine verbesserte Vernetzung von Familie, Schule und außerschulischen Bildungseinrichtungen im Bereich der Medienerziehung
  • eine medienpädagogische Unterstützung von (sozial benachteiligten) Familien
  • der Aufbau eines medienpädagogischen Schwerpunktes in den Partnereinrichtungen
  • die Entwicklung von Materialien für pädagogische Fachkräfte zur Beratung
  • die Fortbildungen von pädagogischen Fachkräften
  • die Entwicklung von neuen Veranstaltungsformaten

Das Initiativbüro berät durchführende Fachkräfte vor Ort und gibt organisatorische Tipps zur lokalen Vernetzung und Gründung eines lokalen Netzwerks. Außerdem stellt das Initiativbüro Informationen zur Medienerziehung und zur medienpädagogischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, sowie Eltern und Familien bereit. Auf der Webseite gibt es Praxisbeispiele und eine Checkliste.

Angebote der Netzwerke

Es können verschiedene Angebote von der Sensibilisierung der persönlichen Mediennutzung bis hin zur praktischen Medienarbeit gestaltet werden, z. B. Workshops zu Computerspiele, Comic oder Geocaching oder Veranstaltungen zu Recherche im Netz, Smartphone oder Medienregeln in der Familie für Kinder, Jugendlichen oder Eltern.

Für Eltern ist ein niedrigschwelliger Einstieg in die Thematik, eine thematische Vielfalt und verschiedene Veranstaltungsformate empfehlenswert. Es können Fortbildungsangebote für pädagogische Fachkräfte angeboten werden. Davon können auch die Netzwerkpartner profitieren. Eltern können über Informationsveranstaltungen und Beratungen, wie Elternabende, Familiennachmittage oder Mediencafes angesprochen werden. Pädagogische Fachkräfte können auch gemeinsam mit Eltern angesprochen werden. Eltern und Großeltern nehmen für Kinder und Enkel eine Vorbildfunktion ein. Dazu verbessern intergenerative Angebote das gegenseitige Verständnis und ermöglichen einen Austausch über die Mediennutzung in der Familie. Insbesondere für sozial benachteiligte Familien erleichtern kostenlose Angebote den Zugang zu Angeboten. Durch Rückmeldung der Teilnehmenden und die Reflexion der Angebote im Netzwerk können Veranstaltungsmethoden und Ansprache der Zielgruppe überarbeitet werden.

Kinder-, Jugend- und Familieneinrichtung

Die Arbeit eines Netzwerkes kann sich an (sozial- und bildungsbenachteiligte) Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien richten. Außerdem können pädagogische Fachkräfte zum Beispiel im Bereich der Familienberatung oder Kinder- und Jugendhilfe angesprochen werden. Eine Spezialisierung auf eine besondere Zielgruppe ist möglich.

Es bietet sich an, die Zielgruppe persönlich anzusprechen. Durch den persönlichen Bezug sind die Familien dem Angebot offener gegenüber eingestellt und haben mehr Vertrauen als in fremde Angebote. Die Angebote können auch in Geselligkeitsräumen der Zielgruppe, wie zum Beispiel Familienzentren, Spielplätzen oder Bibliotheken angeboten werden. Bekannte und beliebte Orte schaffen für Familien eine gemütliche Atmosphäre und befördern die Offenheit der Eltern gegenüber der Thematik.

Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen, die von der Zielgruppe häufig besucht werden, bieten sich für die Ansprache der Zielgruppen an. Dort können Angebote vor Ort durchgeführt werden.

Zusammenarbeit im Netzwerk

Ein gemeinsames Gespräch zu Beginn der Zusammenarbeit ist sinnvoll, um über die Vorteile jeder einzelnen Einrichtung zu sprechen, die sie aus der Vernetzung ziehen möchte. Dadurch wird eine eventuelle Wettbewerbssituation unter den Netzwerkpartnern aufgelöst und es können gemeinsame Ziele des Netzwerkes besprochen und festgelegt werden.

Ein regelmäßiger Austausch der Netzwerkpartner zum Beispiel in Form von Planungstreffen oder Nachbesprechungen der Angebote bietet sich an, damit Erwartungen und Verbesserungsvorschläge berücksichtigt werden können.

Es ist empfehlenswert, die Zusammenarbeit in einem Netzwerk über mindestens 12 Monate zu planen und eine Anlaufphase zu berücksichtigen. Dies stellt einen Vorteil für die Netzwerkentwicklung, die Organisation von Angeboten, die Projektergebnisse und die Nachhaltigkeit für das Netzwerk dar.

Lokale Netzwerke können exponentiell wachsen. Es bietet sich an, von Beginn an eine Netzwerkerweiterung anzustreben, indem sich das Netzwerk zum Beispiel an bestehende Bündnisse oder weitere Netzwerke anschließt. Dies verbessert die Nachhaltigkeit und die Reichweite des Netzwerkes.

Nachhaltigkeit

  • Es können neue Zielgruppen angesprochen werden, um den Wirkungskreis zu erweitern.
  • Nach Möglichkeit können die Bedarfe der Zielgruppen in den Angeboten berücksichtigt werden.
  • Ein niedrigschwelliger Einstieg in die Thematik, eine thematische Vielfalt der Angebote und verschiedene Veranstaltungsformate erleichtern der Zielgruppe den Zugang zur Medienerziehung in Familien.
  • Lokale Netzwerke können wachsen, in dem sie sich zum Beispiel an bestehende Netzwerke anschließen oder neue Partner dazu gewinnen.
  • Durch die Qualifizierung des Personals in den Partnereinrichtungen
  • Durch die Erweiterung des Portfolios der Partnereinrichtung mit dem Bereich Medien