• Meldung aus der Initiative

Wissenswertes für Eltern und pädagogische Fachkräfte im Umgang mit Künstlicher Intelligenz

Umriss eines Kopfes und bunte Zahlen im Vordergrund.

Ob Smart Speaker zu Hause, Video-Empfehlungen vom Streamingdienst oder Face ID-Erkennung unseres Smartphones: Künstliche Intelligenz begleitet uns an vielen Stellen unseres Alltags und ist dort nicht mehr wegzudenken. Seit einiger Zeit ist vor allem der Chatbot ChatGPT in aller Munde. Doch was bedeutet Künstliche Intelligenz überhaupt? Wieso sollten wir uns mit dem Thema auseinandersetzen? Warum ist das Thema Künstliche Intelligenz auch für junge Menschen relevant? Was sollten Eltern und pädagogische Fachkräfte wissen?

Künstliche Intelligenz – Was ist das?

Es gibt keine eindeutige, allgemeingültige Definition von Künstlicher Intelligenz (KI). Grundsätzlich lässt sich von KI – einem Teilgebiet der Informatik –sprechen, wenn eine Maschine, zum Beispiel ein Computer, kognitive Fähigkeiten wie Lernen, Planen oder das Lösen von Problemen nachahmt, indem sie Informationen aus Eingabedaten erkennt und sortiert. Die KI kann auf programmierten Abläufen basieren – vergleichbar mit einer Anleitung – oder durch maschinelles Lernen erzeugt werden. Beim maschinellen Lernen lernt der Computer auf Grundlage vorhandener Daten eigenständig Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Die vom Computer erkannten Muster kann dieser nutzen, um daraus Handlungen abzuleiten, Rückschlüsse zu ziehen oder Vorhersagen zu treffen.

Künstliche Intelligenz selbst wird in schwache und starke KI unterschieden. Ist die KI schwach, ist sie in bestimmten Teilgebieten intelligent. Dazu zählen zum Beispiel Gesichts- und Spracherkennungsprogramme oder Sprachassistenten, die jedoch nicht ohne menschliche Interaktion funktionieren. Von starker KI spricht man, wenn eine Maschine die gleichen kognitiven Fähigkeiten wie ein Mensch besitzt, selbständig Aufgaben erkennen und definieren, Probleme lösen und eigenständig handeln kann – bisher ist dies noch eine Zukunftsvision. Fachleute sind sich zudem uneinig, ob es eine solche KI jemals geben wird.

Relevanz Künstlicher Intelligenz in unserer Gesellschaft

Mit KI einhergehend entstehen zum einen Potenziale, die in verschiedenen Bereichen unseres Lebens einen großen Nutzen haben können. Zum Beispiel kann KI im Gesundheitswesen bei der Diagnostik unterstützen, in Autos im Straßenverkehr assistieren oder die Heizung effizienter regulieren. KI kann also Prozesse optimieren und Routineaufgaben übernehmen. Zum anderen birgt KI auch Herausforderungen, beispielsweise kann eine KI-Anwendungen diskriminierende Entscheidungen treffen, wenn der Algorithmus mit nicht- repräsentativen Daten gefüttert wird. So können Menschen diskriminiert oder ausgeschlossen werden. Außerdem entstehen durch die Nutzung von KI neue ethische und rechtliche Fragen in unserer Gesellschaft. Wer ist zum Beispiel bei einem Unfall eines selbstfahrenden Autos verantwortlich? Welche Rechte sollen Roboter haben? Wie groß darf der Einfluss derjenigen sein, die KI entwickeln? Expert:innen fordern daher ein einheitliches Regelwerk, welches rechtliche Rahmenbedingungen schafft, um KI nachvollziehbar, transparent und verlässlich nutzen zu können. Mit einem Vorschlag für ein Gesetz zu KI, dem sogenannten Artificial Intelligence Act, hat das Europäische Parlament nun eine weltweit erste gesetzliche Regelung auf den Weg gebracht. Der Vorschlag sieht unter anderem vor, KI-Systeme in verschiedene Risikogruppen einzuteilen, an denen sich der Umfang der gesetzlichen Auflagen orientiert.

Was Eltern und pädagogische Fachkräfte tun können

Ob Smartphone, Wearables ( = tragbare elektronische Geräte) oder TV, auch in der Lebenswelt junger Menschen zeigt sich KI, wie die aktuelle JIM-Studie verdeutlicht. Daher ist es als Eltern und pädagogische Fachkraft wichtig, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, sich kritisch-reflektiert mit dem Thema KI auseinanderzusetzen. Dazu zählt, einen Raum für einen offenen Austausch zu ermöglichen, damit Kinder und Jugendliche ihre eigenen Perspektiven einbringen und eine eigene Haltung zu gesellschaftlichen Fragen um KI entwickeln zu können. Zudem ist es ratsam, sich selbst über neue Entwicklungen zu informieren und neue Anwendungen und Plattformen auch einmal selbst auszuprobieren und auch mit Kindern und Jugendlichen erproben, um zu verstehen, was der Reiz daran sein kann.

Weitere Informationen:

  • KABU, eine Info-App für Kinder im Grundschulalter von SIN – Studio im Netz, erklärt kindgerecht, was KI ist.
  • Informationen rund um My AI, einer KI in der App Snapchat, gibt die europäische Initiative klicksafe.
  • Was es für eine sichere Nutzung von ChatGPT zu beachten gibt, erfahren Eltern bei SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.

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