• Meldung aus der Initiative

„Up2Date im digitalen Raum?!“ – Ergebnisse aus dem Austausch mit der pädagogischen Praxis

Eine comicartige Figur, die einen Fallschirm trägt.

„Wir wissen nicht was auf uns zukommt, deswegen gilt es gemeinschaftlich klug und vernetzt die digitale Transformation zu gestalten.“ Mit dieser Botschaft eröffnete Jörg Stüdemann, Stadtdirektor und Kulturdezernent der Stadt Dortmund den „Fachtag der Medienkompetenz“, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum“ am 7.Juni in Dortmund stattfand und die dritte Veranstaltung der Reihe war. Rund 120 Fachkräfte aus der formalen und non-formalen Bildung, aus Bibliotheken und Museen folgten der Einladung der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes, des Initiativbüros „Gutes Aufwachsen mit Medien“ und des „Lokalen Netzwerkes für ein Gutes Aufwachsen mit Medien“ Dortmunder Netzwerks für Medienkompetenz.

Mit einer Mischung aus Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen, Workshops und einer Informationsbörse widmete sich der Fachtag der Medienkompetenz dem Thema der digitalen Transformation und Medienkompetenz: Kai Hanke vom Deutschen Kinderhilfswerk sensibilisierte in seinem Vortrag für die Kinderrechte und deren Gültigkeit im digitalen Raum. Damit verbunden formulierte er den Appell, diese zum Referenzrahmen für die eigene pädagogische Praxis zu machen. Auf die Frage, wie dies konkret aussehen könnte, wurde im anschließenden Podium konstatiert, Verantwortungsgemeinschaften zu bilden, z. B. aus Erziehenden, Einrichtungen mit einem Bildungsauftrag und Anbieterdiensten von Social- Media-Plattformen oder digitalen Spielen. Vergessen werden dürfen dabei nicht die Bedürfnisse und die Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen selbst. Ganz nach dem Motto: „Nichts über uns ohne uns.“

Der Fachtag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum – Kinderrechtliche Impulse für den Jugendmedienschutz in der Praxis und vor Ort“ statt. Den Auftakt der Reihe machte der Fachtag im Januar in Rostock, im April waren wir zu Gast in Sangerhausen im Südharz. Die regionalen Konferenzen dienen der Information über Kinderrechte im digitalen Umfeld und aktueller Entwicklungen im Kinder- und Jugendmedienschutz. Gleichzeitig sollen Erfahrungen und Perspektiven der Fachkräfte an den Lebenswirklichkeiten und Bedarfen der Kinder und Jugendlichen vor Ort erhoben werden.

Auf den Fachtagen gab es wiederholt folgende Rückmeldungen aus der Praxis:

  • Es sei wichtig, Kinder und Jugendliche als Expert:innen ihrer digitalen Lebenswelt anzuerkennen und sie entsprechend an der Gestaltung von Medienkompetenzkonzepten und Projekten teilhaben zu lassen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
  • Konzepte und Angebote der Medienkompetenz müssen sich stärker und konsequenter an der Lebenswelt junger Menschen orientieren.
  • Wichtig in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen sei es, durch Beziehungsarbeit Vertrauen aufzubauen und als Ansprechpartner:in wahrgenommen zu werden.
  • Als Hindernisse für die medienpädagogische Arbeit werden mangelnde Infrastruktur und Finanzierung, fehlendes Wissen bzw. Weiterbildung inklusive Handlungsstrategien wahrgenommen.
  • Es brauche eine intensivere Förderung des Dialoges mit Eltern, vermehrt Vernetzung von Einrichtungen der Kinder-, Jugend- mit der Medienarbeit sowie einen Ausbau von Treffpunkten für junge Menschen, in denen offene Gestaltungsräume für kreative und partizipative Ansätze möglich sind. Dafür seien Ressourcen wie Geld, Fortbildungen und Netzwerke notwendig.
  • Die Verantwortung für eine gelingende Medienerziehung, die Kinder am digitalen Raum teilhaben lässt und sie vor Gefahren schützt, sei eine Gemeinschaftsaufgabe.