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Medien- und KI-bezogene Kompetenzen in Deutschland: repräsentative Befragung des JFF

Ein Kopf, der in Form von Daten abgebildet ist.

Wie schätzen Menschen in Deutschland ihre medien- und KI-bezogenen Kompetenzen ein? Wann wird Künstliche Intelligenz (KI) für Menschen greifbar? Was verstehen Menschen unter dem Begriff Künstlicher Intelligenz? Welche Annahmen haben Menschen über KI? Diesen Fragen ist die Studie „Kompass: Kompetenz und Künstliche Intelligenz“ des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis nachgegangen. Der Studie zugrunde liegt die repräsentative Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung ab zwölf Jahren. Insgesamt wurden zwischen Mitte Januar und Anfang Februar im Jahr 2021 1602 Personen befragt.

Zentrale der Ergebnisse der Studie sind:

  • 90 Prozent der Befragten ist der Begriff Künstliche Intelligenz bekannt, allerdings trauen sich nur 29 Prozent derjenigen, die den Begriff kennen, zu, Künstliche Intelligenz zu erklären.
  • Mit KI verbinden die meisten Befragten konkrete KI-Anwendungen wie Roboter, autonomes Fahren oder Sprachassistenzsysteme. Deutlich seltener wird KI als übergreifende Technologie thematisiert.
  • Alter, formale Bildung und Geschlecht sind bedeutsam für medien- und KI-bezogene Kompetenzen.
  • Diejenigen Befragten, die im Alltag KI-Anwendungen wie smarte Uhren, Sprachassistenzsysteme oder Navigationssysteme nutzen, trauen sich im Umgang mit ihnen mehr zu als diejenigen, die die Anwendungen nicht nutzen.
  • Unabhängig von ihren Erfahrungen schätzen die Befragten in drei Kompetenzbereichen ihre KI-bezogenen Kompetenzen gering ein: beim Schutz der eigenen Daten, beim eigenständigen Beheben technischer Schwierigkeiten und beim Erkennen möglicher Risiken von KI-Systemen.
  • Von einem Großteil der Befragten als relevant betrachtet sind Kompetenzen, die einen kritischen Umgang mit den Inhalten und die Kritik der Bedingungen der Produktion von digitalen Medien und Systemen erlauben. Aber nur rund die Hälfte der Internetnutzenden traut sich zu, Risiken im Internet (sehr) gut zu erkennen, die Glaubwürdigkeit von Quellen zu hinterfragen (56 Prozent) oder die Privatsphäre zu schützen (63 Prozent).
  • Emotionale und soziale Fähigkeiten, die notwendig sind, um in und mit digitalen Medien zu kollaborieren, teilzuhaben oder zu kommunizieren – zum Beispiel um angemessen auf Beleidigungen zu reagieren – werden von den Befragten übergreifend weniger wertgeschätzt.