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Digitale Kompetenzen und KI– Studienergebnisse aus dem Projekt Digitales Deutschland

Ein aufgeklappter Laptop, auf dem eine Grafik zu sehen ist.

Die jüngst erschienene Studie Kompass: Künstliche Intelligenz und Kompetenz 2023. Einstellungen, Handeln und Kompetenzentwicklung im Kontext von KI  vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis untersucht verschiedene Fragestellungen: Wie kompetent schätzen sich Menschen in Deutschland im Umgang mit digitalen Medien und Systemen, vor allem im Hinblick auf Künstliche Intelligenz (KI), ein? Welche Vorstellungen von und Einstellungen zu KI gibt es? Welche digitalen Kompetenzen für einen souveränen Umgang mit digitalen Medien und KI sind notwendig?

Wissen zu KI

Über die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie in ungefähr wissen, was man unter KI versteht. 34 Prozent schätzen sich zwar nicht als KI-Expert*innen ein, sind aber der Ansicht, dass sie gut erklären können, was man unter Künstlicher Intelligenz versteht. Im Hinblick auf Alters-, Geschlechts- und Bildungsgruppen zeigen sich Unterschiede: 40 Prozent der befragten männlichen Personen gaben an gut erklären zu können, was Künstliche Intelligenz bedeute, wohingegen nur 28 Prozent der weiblich befragten Personen dieser Ansicht sind. Jüngere Menschen schätzen im Vergleich zu Älteren ihr Wissen um KI als gut ein. So sind fast die Hälfte der Zwölf- bis 19 –Jährigen der Ansicht, dass sie gut erklären können, was man unter KI versteht. Bei den 20- bis 34-Jährigen macht dieser Anteil 46 Prozent aus. Bei der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen trauen sich ein Viertel der Befragten zu, zu erläutern, was KI bedeutet. Menschen mit hoher Bildung sind eher der Meinung, dass sie erklären können, was mit KI gemeint ist, als Menschen mit niedriger und mittlerer Bildung.

Einstellungen gegenüber KI

Der Großteil der Befragten ist der Ansicht, dass Menschen durch Künstliche Intelligenz abhängiger von Technologien werden. Die wenigsten aber sind davon überzeugt, dass man deren Empfehlungen in der Regel vertrauen kann. Grundsätzlich sehen die Befragten durch diese technische Entwicklung sowohl persönliche und gesellschaftliche Chancen als auch Risiken. So ist u. a. die Hälfte der Meinung, dass KI hilft, Fehler zu vermeiden. Knapp über die Hälfte ist der Ansicht, dass KI genutzt wird, um Menschen zu manipulieren.

Handeln mit KI

Auf die Frage, welches KI-System die Befragten am häufigsten in ihrem Alltag nutzen, wurde das Smartphone am meisten genannt. Suchmaschinen und Sprachassistenzsysteme folgen danach.

Im Hinblick auf die eigenen Kompetenzen sind 66 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sie gezielt darauf Einfluss nehmen können, was ein KI-System vorschlägt. Eine Mehrheit der Befragten schätzt sich selbst so ein, eine Suche von KI-Systemen, die den eigenen Erwartungen nicht entspricht, so zu ändern, dass sie einem befriedigenden Ergebnis entspricht. Eine knappe Minderheit (48 Prozent) ist der Meinung, mögliche Risiken bei der Nutzung von KI-Systemen erkennen zu können; für 92 Prozent hat diese Fähigkeit allerdings eine gesellschaftliche Relevanz. Ähnlich sieht es im Hinblick auf den Schutz der eigenen Daten aus, wenn KI-Systeme genutzt werden. Nur 46 Prozent sehen sich hier kompetent, wohingegen 92 Prozent dieser Kompetenz eine gesellschaftliche Bedeutung zusprechen.

Digitale Kompetenzen

Ein Großteil (86 Prozent) schätzt sich gut darin ein, sich online zu informieren. Geringe Kompetenzen sieht eine Mehrheit in der Erstellung kreativer Inhalte und darin, technische Schwierigkeiten selbständig zu beheben. In der Altersgruppe der Zwölf- bis 19-Jährigen sind allerdings 71 Prozent der Ansicht, dass sie technische Schwierigkeiten eher oder sehr gut lösen können. Mit zunehmenden Alter trauen sich dies weniger Befragte zu. Auch im Hinblick auf das Erstellen kreativer Inhalte schätzen die Zwölf- bis 19-Jährigen ihre Kompetenzen als (eher) gut ein im Vergleich zu Älteren.

Für eine Mehrheit der Befragten (93 Prozent) spielt das Thema Vertrauen eine gesellschaftlich relevante Rolle, wenn es um digitale Kompetenzen geht. Dazu zählt die Fähigkeit im digitalen Raum zu erkennen, wem man vertrauen kann. Ebenso relevant beurteilen 97 Prozent die Kompetenz, die eigenen Daten schützen zu können. 88 Prozent sind zudem der Ansicht, dass es relevant ist, digitale Medien so zu nutzen, dass es einem selbst guttut.

Im Hinblick auf die Aneignung digitaler Kompetenzen zeigt die Studie, dass sich eine Mehrheit der Befragten (85 Prozent) medienbezogene Fähigkeiten selbst beigebracht hat. In der Altersgruppe der Zwölf- bis 19-Jährigen spielen Freund*innen und die Familie auch eine wichtige Rolle im Erwerb von Kompetenzen.

Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass digitale Kompetenzen relevant für eine selbstbestimmte Teilhabe im digitalen Raum sind. Wie kompetent sich Menschen im Umgang mit digitalen Medien und KI einschätzen hängt von verschiedenen Komponenten ab, darunter das Alter, die berufliche Tätigkeit und der formale Bildungsabschluss. Grundsätzlich wird deutlich, dass Jüngere sich kompetenter erleben als Ältere., weil sie mehrere digitale Medien nutzen.