JFF ACT ON Short Report Nr. 8: „Ältermachen ist immer die Faustregel“

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Der aktuelle Short Report des ACT ON! - Projektes des JFF - Institut für Medienpädagogik gibt einen Überblick über Online-Angebote, die für Jugendliche besonders wichtig sind und thematisiert von Heranwachsenden wahrgenommene Online-Risiken. Befragt wurden 97 Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren.

Beliebte Online-Angebote

Beliebte Online-Angebote für Jugendliche stellen YouTube, Instagram, Snapchat, TikTok, WhatsApp und Netflix dar, wie die Befragung zeigt.

An Instagram und YouTube gefällt vielen der befragten Jugendlichen insbesondere die Vielfalt und die Menge des Angebots. Positiv gesehen werden auch die unterschiedlichen Funktionen auf Instagram. So wird die Plattform für den Austausch und die direkte Kommunikation mit Freund:innen genutzt, aber auch um sich an Trends und Neuigkeiten von Personen des öffentlichen Lebens zu orientieren.

Die App Snapchat, welche die Jugendlichen ebenfalls zur Kommunikation nutzen, wird auch für die Funktionsweise geschätzt, dass versandte Inhalte wie Bilder und kurze Videos nach einem kurzen Zeitraum automatisch gelöscht werden, was den Austausch besonders mache. Beliebteste Messenger-App ist WhatsApp, die von den Befragten gerne genutzt wird, weil sie im eigenen sozialen Umfeld verbreitet sei. Vorteile sehen die Jugendlichen auch darin, dass die App kostenlos ist und mehrere Funktionen, wie den Austausch via Chatnachrichten, Sprach- und Videonachrichten, bietet. Auch die kostenpflichtige Streaming-Plattform Netflix nimmt einen festen Bestandteil im Medienalltag der Befragten ein. Im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2015 zeigt sich zudem, dass illegale Plattform an Bedeutung verlieren.

Teil der digitalen Jugendkultur sind auch Onlinespiele: Minecraft, Call of Duty, Clash of Clans, Clash Royale und The Grand Theft Auto sind für die Befragten immer noch von besonderer Bedeutung. Hinzu gekommen sind auch die zum Teil in der Öffentlichkeit viel diskutierten Games Brawl Stars, Fortnite und PlayerUnknown`s.

Wahrgenommene Online-Risiken

Zu Online-Risiken, die von den befragten Jugendlichen angesprochen werden, zählen Risiken im Bereich des Schutzes der Privatsphäre, Kostenfallen, Werbung und eine übermäßige Online-Mediennutzung.

Im Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre sprechen die Heranwachsenden insbesondere die Themen Datensammlung und -auswertung durch Anbieter an. Diskutiert werden vor allem Plattformen großer Konzerne wie Google und Facebook, allerdings nicht unbedingt mit aus medienpädagogischer Sicht erwünschten Effekten. Beim Thema Verschlüsselung führen Gerüchte und falsch Verstandenes so zum Beispiel zu Verunsicherung und Nutzungshemmnissen. Korrektes Wissen in puncto Datensammlung durch Konzerne trage aber nicht automatisch dazu bei, bestimmte Plattformen nicht zu nutzen, wie die Ergebnisse der Befragung zeigen.

Akzeptanz spielt eher eine Rolle, wenn es um die Sammlung von Daten für personalisierte Werbung geht. Einige der befragten Jugendlichen erhoffen sich durch personalisierte Werbung weniger mit uninteressanter Werbung konfrontiert zu werden.

Kostenfallen verbinden die befragten Jugendlichen mit Abonnements, die sie unbeabsichtigt abschließen sowie mit kostenpflichtigen Zusatzkäufen innerhalb von Onlinespielen, die einen schnelleren Spielerfolg versprechen und Heranwachsende so dazu animieren, Geld auszugeben.

Als Risiko wahrgenommen wird zudem die Aktivität von Hackern, die Ängste auslösen und Nutzungshemmnisse darstellen können.

 

 

 

 


Sina Stecher, Anja Bamberger, Christa Gebel, Niels Brüggen