• Meldung aus der Initiative

jugendschutz.net Report: Wie sicher ist Roblox? – Umfassendes Schutzkonzept mit Schwachstellen

Ein Kreis, in dem "Report - Wie sicher ist Roblox?" steht.

jugendschutz.net, das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern, hat die bei Kindern und Jugendlichen beliebte Spieleplattform Roblox im Hinblick auf jugendgefährdende Inhalte, Interaktionsrisiken und die vom Anbieter ergriffenen Vorsorgemaßnahmen zum Schutz junger Nutzenden untersucht. Die Ergebnisse sind im Report „Wie sicher ist Roblox? – Umfassendes Schutzkonzept mit Schwachstellen“ einsehbar.

Im Rahmen der Recherche identifizierte jugendschutz.net 26 nutzergenerierte Inhalte, die gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) verstießen, darunter Holocaust-Leugnungen, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Jugendgefährdungen sowie Entwicklungsbeeinträchtigungen für Jugendliche unter 18 Jahren. Eine Woche nach Usermeldung hatte Roblox lediglich fünf Verstöße entfernt. Nach offizieller Kontaktaufnahme von jugendschutz.net mit dem Anbieter und der zuständigen Selbstkontrolleinrichtung wurden auch die verbliebenen 21 Verstöße entfernt.

Zudem stellt jugendschutz.net fest, dass Verbesserungsbedarf im Hinblick auf das Meldesystem besteht. Damit Kinder und Jugendliche Inhalte melden können, sollte der Meldeprozess insgesamt einfacher gestaltet sein. Außerdem sollten Verstöße, die durch Nutzende gemeldet werden, schneller von der Plattform gelöscht werden.

Im Hinblick auf Vorsorgemaßnahmen des Anbieters stellte jugendschutz.net Verbesserungsbedarf fest. So gibt es keine verlässliche Altersüberprüfung. Zwar können sich auf Roblox Personen jeden Alters anmelden, unter 18-Jährige benötigen jedoch zur Registrierung das Einverständnis einer erziehungsberechtigten Person, welches allerdings nicht aktiv eingeholt, sondern vorausgesetzt wird. Zudem hat der Anbieter ein Altersempfehlungssystem für verfügbare Inhalte auf der Plattform eingeführt. jugendschutz.net merkt hier an, dass die Altersempfehlungen aber nicht nur auf Angaben der Entwickler*innen beruhen sollten, da dies zu falschen Empfehlungen führen oder dazu verleiten kann, Falschangaben zu machen, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen.

Weitere Informationen:

  • Eine gute Orientierungshilfe für Eltern und Erziehende für die Bewertung digitaler Spiele bietet die Informationsbroschüre „Digitale Spiele – pädagogisch beurteilt“ der Stadt Köln und des Spieleratgebers NRW. Sie erscheint jährlich und enthält medienpädagogische Beurteilungen zu aktuellen Onlinespielen
  • Unsere Online-Konferenz „Spielspaß vs. Spielverderber - Games medienpädagogisch beurteilt“ beschäftigt sich mit der Faszination rund um Gaming und gibt Tipps für kreative medienpädagogische Projekte.
  • Verschiedene Themen rund um digitales Spielen greifen auch die Infohefte des Projekts "Game Life!" des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis JFF auf, die Eltern und Erziehende eine gute Orientierung bieten. Die Hefte gehen unter anderem darauf ein, was Eltern machen können, wenn sich ihr Kind nicht mehr von einem Computerspiel loseisen kann, es in Online-Chats beschimpft oder belästigt wird und wie das Kind im Umgang mit persönlichen Daten unterstützt werden kann.